Menden. ÖPNV und nachhaltige Mobilität miteinander verknüpfen. Das ist das Ziel von gleich mehreren neuen Radstellplätzen an Mendener Bahnhöfen.

An gleich drei Bahnhöfen in Menden soll es künftig mehr Stellflächen und auch abschließbare Boxen für Fahrräder geben. Konkret geht es um sogenannte Bike-and-Ride-Angebote. An der Standortfrage gibt es dabei aber Kritik – doch der Stadt sind mehr oder weniger die Hände gebunden.

Die Mobilitätswende nimmt in Menden immer mehr an Fahrt auf. Neben einem neuen Parkraum-Konzept inklusive sogenannter „Mobility Hubs“, am Mendener Bahnhof, in Lendringsen und im Gewerbegebiet Hämmer II, soll auch die Infrastruktur für Radfahrer weiter verbessert werden. Während das Parkraumkonzept ein Projekt ist, das in den kommenden Jahren weiterverfolgt werden soll, gibt es aus dem Mobilitätsausschuss nun aber erste konkrete Vorhaben.

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„Das Fahrrad kann als Zubringer für den Öffentlichen Verkehr seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität leisten. Geeignete Fahrrad-Abstellanlagen an den Haltepunkten des ÖPNV sind Voraussetzung für einen sicheren und komfortablen Übergang zwischen den Verkehrsträgern“, heißt es dazu vonseiten der Stadt Menden. Allerdings gibt es genau hier für Wolfgang Exler (CDU) ein entscheidendes Problem. Die Abstellanlagen am Mendener Bahnhof und an der Haltestelle Bösperde sind aus seiner Sicht zu weit weg von den Bahnsteigen geplant.

In Bösperde gibt es keine städtischen Flächen in unmittelbarer Gleisnähe; entsprechende Flächen müssten also gekauft oder gepachtet werden. Am Mendener Bahnhof sind die Abstellanlagen an der Oberen Promenade vorgesehen. „Gibt es da noch Spielraum? Wir sollten so nah wie möglich an die Bahnsteige ran, sonst gibt es vielleicht ein Vandalismus-Problem“, so Exler.

Ralf Weier von der Bauordnung sieht jedoch kaum Chancen, an beiden Standorten noch näher an die Gleise zu kommen – zumindest hätten das die bisherigen Gespräche mit den Grundstückseigentümern ergeben.

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Planungen für Menden

Insbesondere am Bahnhof Menden gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Standort für eine Abstellanlage schwierig, da sich sämtliche Flächen in unmittelbarer Umgebung in Privatbesitz befinden, heißt es dazu vonseiten der Stadt. An der Oberen Promenade sollen daher etwa sechs Stellplätze direkt neben den Ladesäulen der Stadtwerke entfallen. Stattdessen gibt es dann einen Unterstand mit zehn Stellplätzen für Räder sowie eine Sammelschließanlage für bis zu zwölf weitere Fahrräder. Dass nicht noch mehr Stellplätze geschaffen werden, begründet Bauamtsleiter Frank Wagenbach: „Bevor wir ein Überangebot installieren, sollten wir erst einmal eine Basis schaffen.“ Daher seien die Planungen ein guter Einstieg. Kostenpunkt: 67.000 Euro.

Planungen für Bösperde

Am Bösperder Bahnhof sollen auf beiden Seiten der Gleise Abstellmöglichkeiten geschaffen werden. So sollen auf jeder Seite acht überdachte Bügelparker entstehen und je drei Fahrradboxen. Kosten: rund 39.000 Euro.

Planungen für Lendringsen

Der Bike-and-Ride-Platz in Lendringsen kann in unmittelbarer Gleisnähe realisiert werden. Zehn überdachte Stellplätze für Bügelparker und fünf Fahrradboxen sind demnach möglich. Kosten: etwa 26.000 Euro.

Dr. Sven Langbein (SPD) begrüßt die Initiative: „Wir finden es gut, dass wir jetzt auch beginnen.“ Auch wenn beim Thema bauliche Belange von Bedeutung sind, fordert der Sozialdemokrat „mehr Verantwortung für den Mobilitätsausschuss“. Denn entscheidungsbefugt ist in dieser Hinsicht der Bau-Ausschuss. Daher müsse die Zuständigkeitsordnung zeitnah angepasst werden. Für den Ausschussvorsitzenden Matthias Eggers (CDU) ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Einstimmig sind die Pläne vom Mobilitätsausschuss schließlich abgesegnet worden.