Menden. Nach mehr als 50 Jahren hört Apotheker Heinrich Landwehr auf. Einen Nachfolger wird es nicht geben. Die Kreuz-Apotheke in Menden schließt.

Die Kreuz-Apotheke an der Mendener Kolpingstraße 11 schließt. Nach mehr als 50 Jahren hört Inhaber und Apotheker Heinrich Landwehr auf. Mit 70 Jahren geht er in seinen, wie er selbst sagt, „hoffentlich wohlverdienten Ruhestand“. Einen Nachfolger gibt es jedoch nicht, das liegt in erster Linie an strengen Auflagen für eine neue Betriebsgenehmigung.

„Ich fühle mich jetzt bereit, endlich in Rente zu gehen“, sagt Heinrich Landwehr im Gespräch mit der Westfalenpost. Rentner ist der Apotheker, der bald 71 Jahre alt wird, schon seit sechs Jahren. Doch so richtig aufhören mit der Arbeit, das hat er bislang nicht übers Herz gebracht. „Wie sich das dann anfühlen wird, werde ich sehen. Das kann ich Ihnen so in vier Wochen sagen“, sagt Landwehr und lacht. Dass er viel vermissen wird, davon geht er allerdings jetzt schon aus. „Über die 50 Jahre sind so viele Kontakte gewachsen. Man erlebt das große Vertrauen der Kunden. Viele haben auch mal abends angerufen, wenn sie Hilfe brauchten.“ Das alles nun endgültig hinter sich zu lassen, werde dem 70-Jährigen definitiv nicht leicht fallen. Dennoch freut er sich auf die kommende Zeit.

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Neue Betriebszulassung für Mendener Apotheke erfordert viele Neuerungen

„Primär möchte ich eigentlich meiner Familie und meiner Frau die Zeit zurückgeben, die sie immer für mich geopfert haben.“ Vieles sei liegen geblieben, insbesondere durch die Selbstständigkeit. Heinrich Landwehr hat drei Kinder, seine Tochter ist selbst Apothekerin und arbeitet seit einigen Jahren selbst in der Kreuz-Apotheke. Doch übernehmen wird sie diese nicht. „Die Entscheidung wurde uns teils abgenommen“, erklärt der Mendener.

Denn sollte seine Tochter den Betrieb übernehmen wollen, bräuchte sie eine neue Betriebszulassung. Und diese bekäme man derzeit nur unter erschwerten Bedingungen. „Da geht es vor allem um bauliche Mängel am Gebäude“, berichtet Landwehr. Bevor eine neue Betriebszulassung genehmigt werden würde, müssten beispielsweise die Stufen vor der Apotheke entfernt werden. Zudem müsste eine neue Klimatisierungsanlage her, eine Lieferschleuse und der Schallschutz müsste erneuert werden. „Das übersteigt einfach die finanziellen Mittel. Mit so einem finanziellen Ballast am Fuß möchte ja niemand starten“, begründet der 70-Jährige seine Entscheidung. „Da blieb uns mehr oder weniger nur übrig, die Apotheke zu schließen.“

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Nach 50 Jahren in der Hönnestadt sei man zwar traurig, dass es nun zu Ende geht, möchte sich aber weiterhin an die Treue der Kunden, die vielen Erlebnisse und das allgemein Positive erinnern. Die Kreuz-Apotheke in der Kolpingstraße schließt offiziell am 31. Mai. Bis dahin können Sie diese zu den gewohnten Öffnungszeiten besuchen oder telefonisch kontaktieren. Apotheker Heinrich Landwehr bittet alle Kunden zudem dazu, bis zum besagten Datum alle Belege für das Finanzamt oder für die Krankenkasse vor Ort abzuholen.

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