Lendringsen. Weil in Lendringsen 29 Plätze fehlen, soll im südlichen Stadtteil so schnell wie möglich ein Kita-Neubau her. Warum die Politik Ja sagt.
Eine neue Kita für Lendringsen: Einstimmig hat der städtische Unterausschuss für Kinder- und Jugendhilfe empfohlen, dass in Lendringsen eine neue Kindertagesstätte mit bis zu vier Gruppen zu bauen ist. Den Beschluss muss der Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfe zwar noch selbst fassen, doch gilt dies nach der Vorberatung als sicher.
Echte Wahlfreiheit für Eltern: Bedarfe für U3 und Ü3 wären gedeckt
Erreichen wollen die Jugendpolitikerinnen und -politiker damit auch selbst gesteckte Ziele: So sollen künftig auch im Mendener Süden mit einer Bedarfsdeckung von 105 Prozent mehr Plätze für Kinder über 3 Jahre (Ü3) vorgehalten werden können, als rechnerisch gebraucht werden. Dann hätten Eltern bei Kindergärten eine echte Wahlfreiheit. In den letzten Jahren hatten Familien häufiger die Kita nehmen müssen, die gerade noch Plätze frei hatte, auch wenn sie nicht im eigenen Stadtteil lag.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser gewährleistet
Die zuletzt für Lendringsen noch fehlenden 29 Ü3-Plätze stünden mit dem Neubau ebenfalls zur Verfügung. Und: Auch im Mendener Süden will man damit zudem die 50-Prozent Quote im U3-Bereich erreichen, also für die Hälfte aller berechtigten Kinder eines Jahrgangs Plätze im Kindergarten vorhalten. Der Anteil der Eltern, die ihr Kind im Alter ab zwei Jahren einer Kita anvertrauen, ist in Menden wie überall im Land in den letzten Jahren stark angewachsen. Wie stark die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geworden ist, zeigte sich zuletzt auch in der Corona-Phase: Notbetriebe oder eingeschränkte Regelbetriebe in den Kitas wurden von den Familien deutlich häufiger genutzt als von Trägern erwartet.
SPD-Sprecher: Kita-Neubau soll „so rasch wie möglich“ kommen
Zeitpunkt und Standort für den Neubau stehen unterdessen noch nicht fest. Allerdings gelte, dass die Kita „so rasch wie möglich“ errichtet werden soll, erklärte Mirko Kruschinski, Sprecher der SPD-Fraktion im Ausschuss, auf Anfrage der WP. Kruschinski stammt aus Lendringsen und will nach eigenen Angaben jetzt mit der Familie auch wieder aus der Innenstadt dorthin umziehen. Die SPD hatte in den letzten Jahren mehrfach auf die Bedarfsdeckung gerade für Lendringsen gedrängt.
Investorenmodell wie an der Bachstraße soll überlegt werden
Was den Standort angeht, solle der neue Kindergarten in Richtung Menden liegen, sagte der Sozialdemokrat. So wäre sichergestellt, dass die Kita auch dann gut gefüllt wird, wenn der Bedarf aus Lendringsen selbst einmal nicht mehr so hoch ist. Überlegt werden solle zudem ein Investorenmodell wie bei der neuen Kita an der Bachstraße. Diese Einrichtung war von Investor Sven Siepmann und der Hagener „Kita Hegemann“-Gruppe in kurzer Zeit errichtet und im Vorjahr an den Start gebracht worden.