Menden. In der Mendener Gemeinschaftspraxis Dr. Nataša Milić wird ab kommender Woche nur noch der Impfstoff Biontech verimpft.
Niedergelassene Ärzte in Deutschland sollen in der kommenden Woche keinen Astrazeneca-Impfstoff mehr bekommen – obwohl deutschlandweit zunächst rund 500.000 Dosen von Astrazeneca in Aussicht gestellt wurden. Nun sollen stattdessen insgesamt zwei Millionen Dosen Biontech auf die Ärzte verteilt werden. In der Mendener Gemeinschaftsarztpraxis Dr. Milić habe man sich schon vor einigen Wochen auf die Impfungen mit Astrazeneca vorbereitet. „Wir haben schon die Patienten gesucht und angerufen, die dafür in Frage kommen, sprich die zwischen 60 und 70 Jahre alt sind“, erklärt die Sprechstundenhelferin Jennifer Kersting. Nun müsse diese Planung wieder umgekrempelt werden.
„Das ändert sich wirklich täglich, jetzt war es wieder eine kurzfristige Änderung“, beklagt sie. Dennoch habe man die bestellten Astrazeneca-Impfdosen am vergangenen Dienstag komplett verimpft. „Wir haben zwölf Patienten damit geimpft und alle waren froh, dass sie überhaupt ein Impfangebot bekommen haben“, berichtet Kersting. Den Dienstag hat die Praxis am Neumarkt nun zum sogenannten Impftag gemacht. „Heute war das erste Mal, das war schon eine Menge, vor allem, weil wir ja Biontech und Astrazeneca verimpft haben.“ Die meiste Zeit nimmt nicht die Spritze an sich in Anspruch, sondern das Dokumentieren des Ganzen. „Man muss immer schauen, wer was bekommt, man darf ja nichts verkehrt machen“, sagt die Sprechstundenhelferin. Insgesamt wurden am Dienstag 18 Patienten in der Gemeinschaftspraxis geimpft. Davon sechs mit Biontech und die übrigen zwölf mit Astrazeneca.
Biontech für 48 Mendener Patienten
In der kommenden Woche werden dann allerdings am Dienstag die Patienten wieder ausschließlich mit Biontech geimpft. „Wir haben auch extra mehr bestellt, weil die Bestellung meistens gekürzt wird“, berichtet Jennifer Kersting. Laut Bestellung soll Impfstoff für 48 Patienten geliefert werden. Ob diese Menge an Biontech wirklich für die kommende Woche in der Praxis ankommt, bleibt fraglich. „Wir gucken einfach mal, was wir bekommen, das erfahren wir immer am Donnerstag“, sagt Kersting im Gespräch mit der Westfalenpost am vergangenen Dienstagnachmittag.
Neben den Impfungen, die nun immer dienstags stattfinden, kommen auch Patienten fernab von Corona-Tests, Covid-19-Symptomen oder den Schutzimpfungen in die Praxis. „Der normale Betrieb geht ja auch am Impftag weiter.“ Viele Menschen kommen laut Kersting auch ohne Termin. Es sei zwar viel Stress, aber der Aufwand lohne sich. „Die Patienten werden dann von Frau Dr. Nataša Milić in einem separaten Zimmer behandelt“, erklärt die Sprechstundenhelferin. Dr. Julio Cesar Simono führt die Coronaschutzimpfungen durch.