Menden. Körpernahe Dienstleister dürfen öffnen, wenn Kunden einen negativen Corona-Test vorlegen. Was Friseure und Kosmetiker von den Maßnahmen halten.
Die Inzidenz liegt im Märkischen Kreis schon länger deutlich über 100, doch Friseure dürfen ihre Läden trotzdem öffnen - sofern ihre Kunden einen negativen Corona-Test vorlegen können. Ausgenommen sind Kinder bis zum Schuleintritt. „Die Kunden können entweder einen Test vor Ort machen oder müssen einen akkreditierten Test vorlegen. Das negative Ergebnis darf nicht älter als 24 Stunden sein“, erklärt Kreissprecher Hendrik Klein auf Nachfrage der Westfalenpost. Ein negativer Selbsttest, der zuhause durchgeführt wurde, reicht nicht aus.
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Friseur am Markt beklagt viele Absagen
Im Salon „Friseur am Markt“ haben die neuen Maßnahmen für eine Flut von Terminabsagen gesorgt, erzählt Inhaberin Stephanie Mertens-Bette: „Wir haben einen Ausfall bis zu 50 Prozent, das ist schon enorm.“ Bei ihr können sich diejenigen, die einen Termin machen wollen, telefonisch unter 02373 9199234 melden.
„Die Kunden können sich dann frühestens 24 Stunden vorher in einem Testzentrum testen lassen und bringen den Bescheid mit dem negativen Ergebnis dann mit in den Salon“, erklärt Mertens-Bette. „Oder aber sie machen den Test hier vor dem Laden. Dann müssen sie 20 Minuten vor ihrem Termin da sein, denn es dauert circa 15 Minuten, bis das Ergebnis da ist.“ Einfach spontan vorbeikommen geht aktuell nicht, so die Friseurin: „Wir arbeiten nur auf Termin.“ Seit dem 1. März dürfen Friseure ihren Kunden wieder die Haare schneiden.
Rita Cupial sieht die Krise als Chance
Ebenso im „Haar Atelier“ von Rita Cupial hat es einige Terminabsagen gegeben, „allerdings nicht besonders viele“, so die Inhaberin. Bei ihr laufe es „mittelprächtig gut“, sagt sie. „Die meisten Kunden nehmen das mit dem negativen Corona-Test auch an. Nur wenige sagen ab, manche wollen ihren Termin verschieben.“ Wie auch beim „Friseur am Markt“ können die Kunden bei Rita Cupial entweder ein negatives Ergebnis aus dem Testzentrum mitbringen oder sich vor Ort mit einem Selbsttest testen. „Ich konnte noch einige Tests bestellen. Die verkaufe ich dann an die Kunden für den Preis, den ich auch bezahlt habe.“ Rita Cupial versucht, sich von den neuen Regeln nicht runterziehen zu lassen: „Wir versuchen, das als Chance zu sehen. Besser so, als den Laden wieder zu schließen. Für uns ist das ja auch eine größere Sicherheit, wenn getestet wird.“
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Alice Kotzot spürt Verunsicherung der Kunden
Auch die Kunden vom „Kosmetikinstitut Alice“ müssen bei ihrem Besuch einen negativen Corona-Test vorlegen. Inhaberin Alice Kotzot ist zwar froh, dass ihr Laden geöffnet bleiben darf, doch wirklich zufrieden ist sie damit auch nicht: „Ich habe seit Samstag ganz ganz viele Absagen bekommen. Das ist doch nicht die Lösung, wenn die Kunden verunsichert sind. Das ist einfach nicht schön.“ Sie habe von der Handelskammer einen Bescheid bekommen, dass sie sich die Tests besorgen müsse. Wer den Corona-Test bei ihr vor Ort durchführen lassen will, der muss selbst zahlen, sagt Alice Kotzot: „Ich kann ja nicht jeder Kundin den Test zahlen.“ Termine können unter 02373 178542 oder 0172 5880304 oder per Online-Formular auf www.kosmetikalice.de/kontakt vereinbart werden.
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Genau so läuft es bei Yvonne Lempa in ihrem gleichnamigen Kosmetikinstitut. „Aktuell habe ich geöffnet, aber wie lange das noch so bleibt, kann ich nicht sagen.“ Auch bei ihr können die Kunden ein negatives Testergebnis mitbringen oder sich vor Ort testen lassen. „Sie können auch ihren eigenen Corona-Test mitbringen, der dann hier durchgeführt wird.“ Termine nimmt Yvonne Lempa unter 02373 391110 entgegen.