Märkischer Kreis. Die Kostenfrage für die App zur Kontaktnachverfolgung ist nicht geklärt. Gleichzeitig gibt es Hinweise auf interne Abstimmungsprobleme.

Seit Ende Februar laufen beim Märkischen Kreis die Planungen zur Einführung der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung. Dass die IT-Abteilung erst eine Woche nach der Ankündigung durch Landrat Marco Voge in die Pläne eingeweiht wurde und sich eine Einführung dadurch weiter verzögert, dementiert der Kreis.

In Verbindung mit App-Anbieter

Beim Kreis setzt man, ganz offiziell, seit dem 11. März auf die App. „Wir wollen, dass die Luca-App auch bei uns einheitlich genutzt werden kann“, so Landrat Marco Voge. Es sei ein frühzeitiges Zeichen des Kreises an Gastronomie und Handel gewesen.

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Nach WP-Informationen soll die IT-Abteilung des Kreises aber bis dahin gar nichts von der App gewusst haben und erst am 18. März, also eine Woche später, aufgeklärt worden sein. Denn bisher, so hieß es, hakt die Einführung an einer Anbindung des Kreisgesundheitsamtes an den App-Anbieter (WP berichtete).

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Dass es hier zu einem Schnellschuss ohne Absprache im eigenen Haus gekommen ist, dementiert der Kreis und stellt dazu fest: In den zuständigen Stellen habe es bereits Ende Februar erste interne Gespräche über die Einführung der Luca-App gegeben. In der Folgezeit seien weitere Informationen eingeholt worden. Der zuständige Fachdienst hat am 8. März eine schriftliche Anfrage an den Anbieter der Luca-App gestellt. „Dem gingen selbstverständlich noch weitere Gespräche voraus“, teilt Pressesprecher Alexander Bange dazu mit. Der Märkische Kreis stehe weiter mit dem Anbieter der Luca-App in Verbindung, um die nötigen Schritte einzuleiten und Verfahrensfragen zu klären, heißt es weiter.

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Den Wunsch nach einer einheitlichen Lösung gibt es derweil auch in Menden. Im Digitalausschuss machte Bürgermeister Dr. Roland Schröder deutlich, dass die App künftig bei Büchereibesuchen oder im Rathaus genutzt werden solle. WSG-Chef Tim Behrendt wirbt indes fleißig für die App – selbst ohne Anbindung des Gesundheitsamtes.

Einheitliche Schnittstelle beim Gesundheitsamt

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Weitere Schritte zur kreisweiten Einführung sind derzeit vor allem eine Frage der Kosten. Dabei ist es derzeit noch unklar, wie hoch diese Kosten sein werden und wer sie übernimmt. „Hierzu laufen auf verschiedenen Ebenen aktuell Gespräche. Für die Nutzer – sowohl privat als auch im Handel, bei Veranstaltungen oder weiteren Anwendungsfeldern – entstehen aufgrund der hier bekannten Informationen keine Kosten“, so Alexander Bange.

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Bei einer digitalen Lösung will der Kreis derweil nicht allein auf eine einzige Lösung setzen. „Die Schaffung der nötigen Voraussetzungen zur Verwendung der Luca-App schließt die Nutzung von digitalen Lösungen weiterer Anbieter nicht aus“, sagt der Kreissprecher. Viel wichtiger sei aber nicht die Einführung einer einheitlichen App, sondern vielmehr die entsprechenden Schnittstellen beim Kreisgesundheitsamt. Eine Vielzahl an grundsätzlich nutzbaren Apps führe dazu, dass viele Eingangskanäle beim Gesundheitsamt betrachtet werden müssen. „Daher ist eine einheitliche Datendrehscheibe noch wichtiger als eine einzige App.“

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