Menden. Der Hagener Schausteller Ricardo Ahrens ist auch bei Events in Menden dabei. Das zweite Corona-Jahr verursacht enorme Existenzängste bei allen.

Ricardo Arens ist Schausteller. Seit über zehn Jahren ist er in dem Beruf aktiv. Der gebürtige Hagener ist mit seinem Süßwaren-Stand auch mindestens drei Mal im Jahr in der Hönnestadt präsent. Die anhaltende Corona-Pandemie trifft nicht nur ihn sehr hart, die ganze Branche liegt brach und alle Betroffenen bangen um ihre Existenz.

Dass die Pfingstkirmes nun abgesagt wurde, war für den 32-Jährigen keine große Überraschung. „Wir haben eigentlich schon mit der Absage gerechnet“, sagt er und bezieht sich damit auf viele Schausteller aus der Branche. Denn anders als beim ersten Lockdown im vergangenen Jahr, sei man jetzt nicht mehr allzu optimistisch. „Natürlich hoffen wir alle immer, dass wir unsere Hygienekonzepte bald umsetzen können“, betont Ricardo Arens. Die Hoffnung gibt er nicht auf, und diese darf man in seinen Augen auch nicht aufgeben. Dennoch ist es für alle Schausteller und für die gesamte Veranstaltungsbranche eine extrem harte Zeit.

Einzige Einnahmequelle fällt bei vielen Schaustellern weg

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„Ich stehe hier ja mit meinem Stand, um mein täglich Brot zu verdienen, da ist sonst nichts mit abgedeckt, keine Miete, keine Rechnungen“, sagt der Schausteller, als wir ihn für ein Gespräch auf einem Supermarkt-Parkplatz treffen, wo er einen seiner Stände aufgestellt hat. Der Umsatz lässt indes zu wünschen übrig. „Wir hatten das schon vor Weihnachten gemacht, da war es schon fast ein Wunder, dass wir überhaupt 20 Prozent des normalen Umsatzes eingenommen haben.“

Die fehlende Perspektive, die Planungsunsicherheit – all das sind Aspekte, die nicht nur dem gebürtigen Hagener zu schaffen machen. „So geht es allen Schaustellern“, betont er immer wieder. Denn es ist schlichtweg die einzige Einnahmequelle, die man sich, noch dazu meist über Jahre, aufgebaut hat. „Da bricht ja nicht nur weg, was ich mir zusammen mit meinem Bruder aufgebaut habe, sondern was sich auch meine Eltern über Jahre aufgebaut haben“, bedauert der Schausteller.

Mendener Pfingstkirmes soll nachgeholt werden

Bereits seit über einem Jahr dauert die Corona-Pandemie schon an, ein Jahr, in dem Schausteller wie Ricardo Arens kaum arbeiten konnten. „Das Schlimme ist, wir wollen ja arbeiten, aber wir dürfen einfach nicht.“ Der 32-Jährige fühlt sich insbesondere von der Politik allein gelassen, denn von finanziellen Hilfen hat er bislang kaum etwas gesehen. „Und die Kosten laufen ja weiter“, beklagt er. Eigentlich, so erzählt Arens, der seit zehn Jahren selbstständig ist, sei die Firma immer gut gelaufen. „Wir hatten jedes Jahr einen Umsatzzuwachs.“

Es ist nicht nur eine wirtschaftliche Belastung, sondern auch eine hoch emotionale. Dennoch bleibt der Schausteller zuversichtlich: „Wir alle geben die Hoffnung nicht auf. Ich wünsche mir, dass sich die Politik weg von den Inzidenzen bewegt und dass wir bald wieder etwas auf die Beine stellen können, sicher und mit Konzept.“

>>>>Info: Der Hagener Schausteller ist mindestens drei Mal im Jahr mit seinem Stand in der Hönnestadt unterwegs. Unter anderem beim Mendener Frühling, Mendener Herbst und bei der Pfingstkirmes. Infos zu seinen Ständen gibt es hier. Ricardo Arens hofft, dass die abgesagte Pfingstkirmes in einer anderen und kleineren Form mit Hygienekonzepten im Sommer nachgeholt werden kann. Anderenfalls wünscht er sich eine Alternative, denn Ideen gebe es seitens der Schausteller zu genüge.