Menden. An verschiedenen Orten im Stadtgebiet mehren sich die Stimmen über Raser. Doch der Stadt sind dabei größtenteils die Hände gebunden.

An verschiedenen Stellen im Stadtgebiet mehren sich die Klagen über Raser. Anwohner kritisieren nun, dass ihre Hinweise bei der Stadt nicht gehört werden. Aus der Verwaltung heißt es dazu, dass man dem sehr wohl nachgehe. Allerdings sind der Stadt in vielen Fällen die Hände gebunden.

Zuletzt klagten Anwohner auf der Platte Heide, dass vor allem auf der Berliner Straße und auf der Spessartstraße zahlreiche Autofahrer deutlich zu schnell unterwegs sind. Nun mehren sich die Stimmen auch in anderen Ortsteilen – und erheben zum Teil schwere Vorwürfe gegen die Stadt. Denn die sei, trotz mehrfacher Hinweise, untätig geblieben.

Die Klagen der Anwohner

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„Als Anwohnerin der Schwitter Dorfstraße werde ich täglich mit der Rücksichtslosigkeit von Pkw-Fahrern konfrontiert. Das Verkehrsaufkommen gleicht einer Hauptstraße – kaum einer hält sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung und wenn man selbst entsprechend langsam fährt, wird gedrängelt und man wird beschimpft“, schreibt eine Leserin an die Redaktion. Hinweise an die Stadt seien bislang unbeantwortet geblieben. Und damit steht sie keinesfalls alleine da. So schreibt ein weiterer Leser, dass die Straßen Am Kalkofen und Hochfuhr in Schwitten die „A1 für den Durchgangsverkehr“ darstellen. Das hohe Verkehrsaufkommen sei für Anwohner unerträglich; mehrere Anrufe bei der Stadt zur Situation blieben demnach erfolglos.

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Den Salzweg beschreiben Anwohner als „Lendringser Stadtautobahn“, auf der „mindestens jedes zweite Fahrzeug“ zu schnell unterwegs sei. Ähnliche Stimmen gibt es von Mendenern entlang der B515 oder am Oesberner Weg. „Neben der wirklich sehr ärgerlichen Lärmbelästigung, vor allem an schönen Wochenenden, an denen entweder laut aufheulende oder noch lauter knatternde Motorräder ein Verweilen im Garten unmöglich machen, müssen wir leider auch regelmäßig Unfälle im Kreuzungsbereich Hönnetalstraße beobachten“, heißt es da.

Die Zuständigkeiten der Stadt

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„Wir gehen den Hinweisen nach, wenn wir sie bekommen“, erklärt dazu Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Melden könnten sich Mendenerinnen und Mendener entweder über ein entsprechendes Beschwerdeformular auf der Homepage der Stadt; dort können im Bedarfsfall auch Fotos angehängt werden – oder aber telefonisch. Wie und ob die Stadt tätig werden kann, liegt an der Art der gemeldeten Verstöße. Denn für die Überwachung des fließenden Verkehrs ist entweder die Polizei oder aber der Kreis mit mobilen Blitzanlagen zuständig. „An dieser Stelle stehen wir natürlich immer im Austausch“, betont Ehrlich.

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Eigene Blitzanlagen besitzt die Stadt derweil nicht. Einziges Mittel sind sogenannte Seitenradargeräte. Diese messen an neuralgischen Punkten – etwa vor Schulen – das Verkehrsaufkommen. Geschwindigkeitsübertritte zeichnet das Gerät zwar auf, allerdings vollständig anonym und ausschließlich zur Auswertung der Verkehrssituation. Prinzipiell gelte: „Wer Hinweise hat: Das Ordnungsamt sammelt diese und schaut dann, welchen es nachgehen kann“, sagt Ehrlich.

Die möglichen Maßnahmen

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Helfen all diese Mittel nicht, bleiben noch bauliche Veränderungen an bestimmten Punkten. Zuletzt wurde das im Mobilitätsausschuss diskutiert. Konkret ging es dabei um von der Mendener SPD beantragte Fahrbahnschwellen auf der Hermann-Löns-Straße. „Wir sehen das nicht als glücklichste, sondern als letzte mögliche Lösung“, so Dr. Sven Langbein (SPD). Alle Vorschläge aus der Vergangenheit waren bislang „nicht zielführend“. Abhilfe könnte laut Stadt zwar ein Piktogramm auf beiden Fahrspuren schaffen, doch damit habe man „nichts gewonnen“, meint Dirk Huhn (Grüne). Konkrete Maßnahmen beschloss der Ausschuss nicht. Die Stadt soll zurück ans Reißbrett und neue Vorschläge machen.

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