Menden. Mehr als zwei Monate haben die Gespräche angedauert, die die Heimleitung des Mendener Seniorenparks führte. Nun gibt es endlich Entscheidungen.
Bereits seit mehreren Monaten versucht Heimleitung Michaela Dittrich Corona-Impfungen für die Bewohner der Hansa-Senioreneinrichtung in Menden zu organisieren. „Ich bin da seit Januar dran“, erklärt sie im Gespräch mit der Westfalenpost. Zunächst sah es schlecht aus, nun kam, zum Glück aller, doch die Wende und die Nachricht, dass alle Senioren eine Impfung vor Ort erhalten und nicht bis nach Lüdenscheid fahren müssen.
Zum Hintergrund: Von den rund 150 Bewohnern werden 75 gepflegt, diese wurden auch vor Ort geimpft. Die weiteren 75 wohnen lediglich im Seniorenpark, sind dennoch meist über 80 Jahre alt. Doch sie sollten stattdessen den Weg ins rund 45 Kilometer entfernte Impfzentrum in Lüdenscheid auf sich nehmen. Eine Argumentation, die weder Michaela Dittrich noch die Bewohner nachvollziehen können.
Mendener Bewohner verärgert
Klaus Boenig wohnt schon seit längerer Zeit im Wohnheim des Hansa-Seniorenparks. Dass er sich zunächst auf den weiten Weg nach Lüdenscheid machen sollte, kann er nicht verstehen. „Warum werden die anderen denn geimpft und wir nicht?“, fragt er sich unzufrieden, als er zu Besuch in der Mendener Lokalredaktion war. Es ist für ihn unverständlich, dass alten Menschen abverlangt wird, bis ins Impfzentrum zu fahren. Viele haben darüber hinaus nicht die Möglichkeiten, dazu komme die psychische wie auch physische Belastung.
Auch interessant
Die Heimleiterin kann die Ärgernis der Bewohner gut verstehen. Daher setzte sie sich auch umgehend für die Senioren ein. Doch sie wurde andauernd abgewimmelt. Keiner fühlte sich so richtig verantwortlich, sagt sie. Nun, nach monatelangen Gesprächen, kam endlich der Anruf. „Voraussichtlich am 31. März werden hier alle geimpft“, verkündet sie glücklich. Denn damit hätte sie nun wirklich nicht mehr gerechnet. „Gerade weil es nun den Impfstopp gibt, dachte ich nicht, dass es noch klappt.“ Allerdings werden die Senioren nicht mit Astrazeneca geimpft, sondern mit Biontech oder Moderna. Welcher von beiden Impfstoffen es sein wird, weiß Michaela Dittrich derzeit noch nicht.
Dr. Brall übernimmt das Impfen
Ähnlich wie bei den Abläufen zuvor, als die pflegebedürftigen Senioren gegen Covid-19 geimpft wurden, wird auch diesmal ein Raum hergerichtet, wo dann voraussichtlich Ende März geimpft wird. Der Mendener Arzt Dr. Peter Brall wird das übernehmen. Er hat auch die letzten Impfungen in dem Seniorenpark durchgeführt. „Das ist es ja, wir haben hier alles. Wir haben die Räumlichkeiten, das Fachpersonal, einen Arzt, uns fehlt lediglich der Impfstoff.“ Doch auch dieser soll nun endlich kommen.
„Ich bin einfach happy, die Nerven, die ich da gelassen habe und die Mühen haben sich dann doch gelohnt“, sagt die Heimleiterin voller Freude. Auch die Bewohner, die von dem Impfchaos betroffen waren, wissen schon Bescheid. „Fast alle haben sich innerhalb von einem Tag angemeldet“, berichtet Dittrich. Nicht nur bei ihr herrscht Erleichterung, auch die Senioren sind froh, nun endlich ihre Impfung zu erhalten und zwar direkt vor Ort. „So müssen sie einfach nur eine Treppe runter gehen und nicht bis ins Impfzentrum fahren:“