Menden/Unna. Nach dem tödlichen Unfall des Mendener Trash-Schlagersängers Ronny Gold (33) in Unna hat die Polizei einen neuen Verdacht gegen den Fahrer.

Dem tödlichen Unfall mit einem 33-Jährigen Mendener in Unna könnte ein illegales Autorennen vorausgegangen sein. Das haben die Ermittlungen der Polizei ergeben. Laut Polizei war der Fahrer, der schwerverletzt überlebte, außerdem stark alkoholisiert. Die Polizei hat jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben, um weitere Details zu ermitteln. Der Unfall hatte auch für Aufsehen gesorgt, weil es sich bei dem ums Leben gekommenen Beifahrer um den Mann hinter dem Trash-Schlagersänger Ronny Gold handelte.

Instagram-Sternchen und Schlagersänger Ronny Gold bei einer Tour an den Sorpesee.
Instagram-Sternchen und Schlagersänger Ronny Gold bei einer Tour an den Sorpesee. © WP | Arne Poll

„Der Jaguarfahrer war zur Unfallzeit stark alkoholisiert“, sagt Polizeisprecher Christian Stein auf Nachfrage. Es gebe zudem belastbare Zeugenaussagen, dass das Fahrzeug in den Minuten vor dem Unfall in dem Bereich schon „erheblich verkehrsgefährdend“ und nicht den Witterungsverhältnissen angepasst unterwegs gewesen sei. Der Unfall hatte sich am 11. Februar in Unna ereignet. Die Fahrbahn war von Eis und Schnee bedeckt.

Der verstorbene Mendener hatte als Beifahrer in einem Jaguar gesessen. Der Wagen wurde von einem 37-jährigen Fröndenberger gesteuert. Der Jaguar soll mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in den Gegenverkehr gefahren sein und kollidierte dort mit dem VW Tiguan eines 80-Jährigen aus Unna. Auch der Senior wurde schwer verletzt.

37-Jähriger aus Fröndenberg gilt als Beschuldigter wegen zwei Straftaten

Freunde trauern um Ronny Gold

Fans und Freunde trauerten nach dem Unfall um den Trash-Schlagersänger Ronny Gold. Der 33-jährige Beifahrer war der Mann hinter der künstlich kreierten Figur. Ronny Gold fiel durch einen langen Leopardenmantel und Sonnenbrille auf. Er warb mit seinem Song „Scharf wie Tabasco“, fiel eckte aber auch als Privatmensch mitunter an. Ronny Golds Markenzeichen war auch eine weiße Stretch-Limousine.

„Wir ermitteln jetzt nicht mehr nur wegen fahrlässiger Tötung“, sagt Stein. „Es gibt auch den Anfangsverdacht eines verbotenen Kfz-Rennens.“ Was Letzteres im Detail bedeutet ist noch unklar. Es ist auch offen, ob es etwa weitere Beteiligte gegeben haben könnte. Zum Straftatbestand gehören nicht nur Rennen gegen andere Autofahrer, strafbar macht sich auch, wer „sich als Kraftfahrzeugführer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“.

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Die Polizei erhofft sich weitere Klarheit durch die Analyse der Fahrzeugdaten des Unfallfahrzeugs. Es sei nun ein Gutachten in Auftrag gegeben worden, um die Daten auszuwerten. Viele moderne Fahrzeuge speichern heute gefahrene Geschwindigkeiten, Bremsvorgänge und Beschleunigung sekundenbruchteilgenau im Fahrezeugcomputer. Die Daten können später ausgewertet werden, wenn ein entsprechender Verdacht vorliegt. Die Polizei hatte beide Unfallfahrzeuge sichergestellt, um entsprechend ermitteln zu können.

Opfer mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus

Der nun mehrfach verdächtigte 37-jährige Fröndenberger hat laut Polizei selbst das Krankenhaus wieder verlassen können. Auch der offensichtlich zufällig zum Opfer gewordene 80-jährige Fahrer des entgegenkommenden Autos sei wieder aus der Klinik entlassen worden.

Die Auswertung der Fahrzeugdaten kann sich noch mehrere Wochen hinziehen. Sollte sich der Verdacht weiter bestätigen, muss die Polizei den Vorgang an die Staatsanwaltschaft übergeben, die dann entscheidet, ob sie Anklage gegen den Fahrer erhebt. Er müsste sich dann vor Gericht verantworten.

Mit Ronny Gold aus Menden unterwegs

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