Menden. In Menden kam es 2020 zu deutlich weniger Unfällen. Die Polizei vermutet Corona als Grund dafür. Nur in einem Bereich steigen die Zahlen.

Corona hat auch was Gutes: Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Allerdings stieg die Zahl der Schwerverletzten. Das hing auch mit deutlich mehr Zwischenfällen mit Fahrrädern und Pedelecs zusammen.

„Auch die Verkehrsunfallstatistik stellt sich verschoben dar“, sagt Direktionsleiter Manfred Kurzawe. Man spüre ganz deutlich, dass im Jahr 2020 weniger Menschen auf der Straße unterwegs gewesen seien. Selbst bei Alkoholfahrten gebe es eine spürbare Abnahme. Knapp 1400 mal krachte es im vergangenen Jahr auf den Mendener Straßen – 17 Prozent weniger als im Vorjahr.

Trauriger Höhepunkt war ein tödlicher Unfall auf dem Bräukerweg. Ein 46-Jähriger prallte am frühen Morgen des 22. Februar 2020 auf dem Bräukerweg mit seinem Mazda 6 gegen einen Baum. Der Unfall konnte bis heute nicht restlos aufgeklärt werden. „Im Raum stand auch eine suizidale Absicht. Aber das ließ sich nicht über die Ermittlungen verifizieren“, sagt Claus Croce, stellvertretender Leiter der Direktion Verkehr.

18-Jähriger an Landhauser Straße von Auto erfasst

Ein weiterer tragischer Fall mit Mendener Beteiligung: Nur wenige hundert Meter weiter starb ein 18-Jähriger aus Menden auf Iserlohner Stadtgebiet. Der junge Mann wurde auf der Landhauser Straße von einem Auto erfasst. Die genauen Umstände des Unfalls blieben auch hier im Dunkeln.

In vielen weiteren Bereichen seien Besserungen zu spüren gewesen, sagt Croce: weniger Verletzte, weniger Sachschäden und weniger schwerwiegende Unfälle. Inwieweit die Entwicklung eine positive Folge von Prävention und immer besseren Sicherheitssystemen in Fahrzeugen sei, bleibe abzuwarten. Erst wenn die Ausgangssituation wieder so sei wie vor Corona, ließen sich die Unfallzahlen auch komplett miteinander vergleichen.

Nur ein Schulwegunfall im ganzen Jahr

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Corona hatte in vielen Bereichen Auswirkungen. So kam es im ganzen Jahr zu nur einem Schulwegunfall. Dabei wurde ein Kind leicht verletzt. Tatsächlich waren die Schulen wochenlang geschlossen. Es gab Distanzunterricht. Schüler waren angehalten, sich in kleineren Gruppen zu bewegen. Man sehe da aber auch einen Erfolg der Präventionsarbeit – die allerdings im vergangenen Jahr von allen Bereichen der polizeilichen Arbeit am meisten zu leiden hatte. Wegen der Corona-Vorsorge konnten die Beamten kaum in Schulunterricht und Kindergärten gehen.

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Das größte Sorgenkind bleiben die Unfälle mit Fahrrädern und Pedelecs. Kreisweit hat sich die Zahl der Unfälle in diesem Bereich nahezu verdoppelt. Auch das ist aus Sicht der Unfall-Experten unter anderem eine Folge der Corona-Pandemie. So seien viel mehr Menschen auf dem Zweirad unterwegs. Man verbringe mehr Zeit im Umfeld des eigenen Zuhauses. Das Fahrrad sei für manchen Mendener und Balver ein Urlaubsersatz gewesen. Gleichzeitig mache sich der Trend zum elektrifizierten Fahrrad, dem E-Bike oder Pedelec (wie es korrekt heißt) weiter bemerkbar. Claus Croce: „Viele Fahrer beherrschen das Gerät nicht.“

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