Fröndenberg. Durch Corona hat es auf Straßen im Kreis Unna seltener gekracht als in den Vorjahren. Kopfzerbrechen bereiten aber mehr verunglückte Radfahrer.
Corona macht auch vor dem Unfallgeschehen auf den Straßen im Kreis Unna keinen Halt. Denn vor allem immer mehr Menschen im Homeoffice sorgen dafür, dass es ein deutlich geringeres Verkehrsaufkommen und somit weniger Unfälle gibt. Allerdings bereiten grade E-Bikes den Beamten zusehends Kopfzerbrechen.
Zwei Tote auf Straßen im Kreis
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7504 Mal hat es 2020 auf Straßen im Kreis Unna gekracht; das sind 1112 Unfälle weniger als noch 2019 (8616). Der Grund für die durchweg sinkenden Unfallzahlen im Kreis – und vor allem auch in Fröndenberg – liegt auf der Hand: die Corona-Pandemie. Bedingt durch den Lockdown und die damit verbundenen Homeofficeregelungen hat auch der Verkehr auf den Straßen deutlich abgenommen. Das macht sich dementsprechend auch in den Zahlen bemerkbar.
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Die Zahl der Verkehrsunfälle in Fröndenberg alleine sank um 22 Prozent, von 178 im Jahr 2019 auf 139 in 2020. Hinzu kommt, dass es in der Ruhrstadt im zweiten Jahr in Folge keine Verkehrstoten zu beklagen gibt. Kreisweit kamen 2020 lediglich zwei Menschen ums Leben: ein 71-jähriger Radfahrer in Selm und ein 18-Jähriger Autofahrer in Unna. „Unser Ziel ist es natürlich, diese Zahl möglichst auf Null zu drücken“, betont Stephan Werning, Leiter der Direktion Verkehr.
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Das wolle man künftig vor allem mit einem verstärkten Angebot zur Prävention wieder leisten. Denn dieses Feld ist im Zuge der Coronaschutzverordnungen nahezu zum Erliegen gekommen. Gerade einmal eine Veranstaltung, rechnet Stephan Werning vor, hat es im vergangenen Jahr gegeben. Projekte wie „Crash Kurs NRW“, bei denen Unfallopfer und -verursacher gleichermaßen von ihren traumatischen Erlebnissen vor Schülern berichten, sollen 2021 wieder anlaufen – sofern es Corona erlaube.
Starker Rückgang der Verkehrsunfälle
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Bei all der Freude über die positive Entwicklung in der Statistik gibt es jedoch auch Wermutstropfen. 2020 haben die Deutschen das Radfahren wieder neu für sich entdeckt. Entsprechend sind auch die Verkaufszahlen von E-Bikes und Pedelecs gestiegen. 296 Unfälle mit Radfahrern bzw. Pedelecs verzeichnet die Polizei im Kreisgebiet; 39 verletzten sich dabei schwer.
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2020 waren 28 Prozent aller Verunglückten Menschen im Straßenverkehr entweder Fahrrad- oder Pedelecfahrer. In mehr als der Hälfte dieser Fälle waren die Radfahrer sogar die Unfallverursacher. „Das bestätigt die Entwicklung der letzten Jahre“, sagt Werning dazu. Mit steigenden Pedeleczahlen stiegen auch die Unfallzahlen. Bei der Zielgruppe der E-Bikes, Erwachsenen und Senioren, zeige sich zudem, dass gerade Senioren „den hohen Geschwindigkeiten nicht gewachsen sind“. Für Fröndenberg, das den Ruhrtalradweg sprichwörtlich direkt vor der Tür hat, gibt es statistisch gesehen einen entgegenlaufenden Trend. Mit fünf verunglückten Rad- und Pedelecfahrern zeigt sich hier eine positive Entwicklung (2019: 11 Verunglückte).
Spitze ist Fröndenberg zudem beim Rückgang der Verkehrsunfälle. Um 22 Prozent sank die Zahl 2020 im Vergleich zum Vorjahr. Mit 139 Unfällen ist dies gleichzeitig der niedrigste Wert seit fünf Jahren.
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