Menden. Der Märkische Kreis hat aktuell die zweithöchste Ansteckungsrate in NRW. Am Donnerstag tagt der Krisenstab der Stadt. Thema: die Maskenpflicht.
Kehrt die Maskenpflicht in die Mendener Innenstadt und den Lendringser Ortskern zurück? Wie Stadt-Pressesprecher Johannes Ehrlich soeben auf WP-Anfrage bestätigt hat, befasst sich der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ am Donnerstag auch mit dieser Frage. Am Mittwoch sei bereits das Ordnungsamt dazu angehört worden.
Hohe Inzidenzzahl und wieder mehr Menschen in der Innenstadt
Hintergrund seien die kreisweit zuletzt fast wieder bis auf 100 gestiegene Inzidenzzahl, mittlerweile die zweithöchste in NRW, sowie die Tatsache, dass sich jetzt wieder Schülerinnen und Schüler in der Stadt aufhalten, wenn auch in geringerer Zahl als vor dem Lockdown. Die Tragepflicht für die Innenstadt war Anfang November 2020 eingeführt, dann nach einer Klage mit festen Tageszeiten versehen und Mitte Januar ganz ausgesetzt worden. Seither gilt auch auf den Hinweisschildern in der Innenstadt lediglich noch eine Empfehlung zum Tragen der Masken.
Maskenpflicht wurde erst eingeschränkt, dann zur Empfehlung
Die Aussetzung war erfolgt, weil beide Zentren in Menden und Lendringsen angesichts der geschlossenen Geschäfte, Gastronomien und Schulen über den Winter kaum noch Publikumsverkehr aufwiesen. Das ändere sich jetzt, hieß es, zumal auch das Wetter besser werde. Hatte die Maskenpflicht wegen der Schüler-Scharen anfangs nur für den Bereich der Walramstraße gegolten, wurde sie später auf weite Teile der Innenstadt und den Ortskern in Lendringsen entlang der Hauptstraße ausgedehnt. Kurz darauf erfolgte die Anpassung auf Zeiten zwischen 8 und 19 Uhr an Werktagen, der Sonntag wurde ausgenommen. Ein Kläger hatte dies eingefordert, weil die Mendenerinnen und Mendener sonst auch noch um 3 Uhr nachts zum Maskentragen in einer menschenleeren Innenstadt verdonnert wäre.
Kritik der SPD an Lockerung. Schröder: Keine Rückkehr zur Sorglosigkeit
Wegen des Lockdowns, erklärte Bürgermeister Roland Schröder dann im Januar, sei die Maskenpflicht entlang der Hauptstraße, der Kolpingstraße, der Bahnhofstraße, der Unnaer Straße sowie der Lendringser Hauptstraße nicht mehr verhältnismäßig. Obwohl Schröder ausdrücklich erklärte, dass mit der Lockerung keineswegs eine Rückkehr zur Sorglosigkeit verbunden sein dürfe, geriet die Maßnahme auch politisch in die Kritik. Vor allem die SPD zeigte sich damit nicht einverstanden. Man nehme das „falsche Signal“ mit Befremden zur Kenntnis.