Menden. Damit der Digitalausschuss seine Arbeit aufnehmen kann, braucht er einen Überblick über die Digitalisierung der Verwaltung. Das ist ein Problem.

Um in den kommenden Jahren nicht noch mehr Zeit zu verlieren, sollen Abläufe innerhalb der Stadtverwaltung schrittweise digitaler und Ziele in einem Leistungsverzeichnis hinterlegt werden. Das ist nötig, damit der neue Digitalausschuss seine Arbeit aufnehmen kann. Dabei wird deutlich: Die Verwaltung der Hönnestadt hat die Digitalisierung in der vergangenen Jahren verschlafen.

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Konkret geht es nicht um moderne Hardware in der Verwaltung; vielmehr stellen laut Ausschussvorsitzendem Stefan Weige (FDP) die Prozesse und Zuständigkeiten im Hintergrund eine Herausforderung dar. Das bisherige Leistungsverzeichnis, in dem die Schritte und Ziele der Digitalisierung in der Verwaltung festgehalten werden, ist seit August 2019 nicht mehr aktualisiert worden und soll nun in Zusammenarbeit mit dem Ausschuss überarbeitet werden. Doch wo anfangen in einem Ausschuss, der sich selbst erst noch finden muss?

Rollenverständnis näher definieren

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Für Christian Feuring und die SPD-Fraktion steht fest: Das ist ein Themenfeld für die künftige Digitalisierungsbeauftragte, die im April ihren Dienst in Menden antreten soll. Eine externe Vergabe lehnen die Sozialdemokraten ab. In einem Workshop sollen die Mitglieder des Digitalausschusses zunächst einen Überblick erhalten und auch die Arbeit im Ausschuss näher definieren. Doch hier gibt es ein Problem. „Die Verwaltung hat keine Infrastruktur für dieses Thema“, sagt Bürgermeister Dr. Roland Schröder. Diesen Workshop unter der Führung der Verwaltung in aller Ausführlichkeit vorzubereiten, sei schlichtweg nicht möglich. Seit der Kommunalwahl sind zwar Webcams, Laptops und Zoom-Lizenzen angeschafft worden, doch zuvor ist lange Zeit nichts passiert.

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Der Digitalausschuss, der erst nach der Kommunalwahl im September 2020 ins Leben gerufen wurde, betritt „völliges Neuland“, wie Stefan Weige sagt. Daher sei man darauf angewiesen, „ein bisschen mehr zu machen“. Auf Erfahrungen der Vergangenheit wie im Sport-, oder Bauausschuss könne man schließlich nicht zurückgreifen. Digitale Themen sind derzeit noch wild verteilt zwischen Stadtwerken, WSG, Stadtmarketing oder auch der neuen mendigital GmbH. „Wir brauchen da eine Kompetenzmatrix, die zeigt, wer sich um welche Themen kümmert“, so Christian Feuring. „Es ist wichtig, sich zu finden und ein Rollenverständnis aufzubauen. Das fehlt bisher“, sagt Dirk Nowak (Grüne).

Dieses Rollenverständnis soll am 27. Februar definiert werden.

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