Menden. Das Mendener Unternehmen DundS gehört zu den wenigen Gewinnern der Corona-Krise. Mit ihrer Software haben sie sogar ein Impfzentrum ausgestattet.

Das Mendener Unternehmen DundS hat bereits im September des vergangenen Jahres die erste Version des „Corona-Roboters“ entwickelt. OptiVisit heißt die Software, die Daten von Besuchern erfasst, die Temperatur kontrolliert und zur Handdesinfektion verpflichtet. Zuletzt hat das Team rund um QM-Assistent Kevin Paul und Geschäftsführer Robert Schweins ein Impfzentrum ausgestattet. Dafür waren sogar vier verschiedene Systeme notwendig. Zudem gibt es OptiVisit nun auch in der Pflegevariante. Der Computerbildschirm ist dabei an einen Rollwagen angebracht, Desinfektionsspender und eine Wärmebildkamera zur Temperaturmessung sind ebenfalls integriert. „Die flexible Kamera macht das Fiebermessen bei Rollstuhlfahrern oder auch Kindern einfacher“, erklärt Kevin Paul.

Bei den ersten Modellen war die Kamera noch fest integriert und nicht höhenverstellbar, doch mit der Zeit habe man neue Tools entwickelt, erzählt Paul. Das erste Modell, das es damals in der Basic und Professional Variante gab, hat DundS Anfang September auf den Markt gebracht. Bereits Ende September folgte der Pflegewagen. Im Oktober wurden alle drei Modelle von OptiVisit im Südwestfalen Magazin vorgestellt und nur einen Monat später, im November, gab es direkt eine weitere Neuheit: Die Entwickler haben eine Software zur Auswertung von Schnelltests herausgebracht. Vor allem in Pflegeeinrichtungen sei dies sehr hilfreich. So könne direkt beim Scannen des Barcodes vom jeweiligen Besucher festgestellt werden, ob es wieder Zeit für einen Corona-Schnelltest ist und gleichzeitig wird angezeigt, wie dieser ausgefallen ist.

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Ersten Tag im Impfzentrum begleitet

Im Dezember kam dann die größte Herausforderung auf das Unternehmen zu: Es sollte ein ganzes Impfzentrum mit Software ausstatten. „Alle Anforderungen dabei unter einen Hut zu kriegen, war nicht so einfach, aber wir haben es geschafft“, blickt Kevin Paul zurück. Das St. Augustin Impfzentrum im Rhein-Sieg-Kreis wurde mit vier verschiedenen OptiVisit-Systemen ausgestattet. „Wir haben den ersten Impftag komplett begleitet und, als Fragen oder Probleme aufkamen, direkt reagiert.“ Nun laufen die Systeme seit dem 8. Februar „eigentlich problemlos“. Dennoch stehen die Entwickler bei Fragen oder Schwierigkeiten stets zur Seite.

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Das Mendener Unternehmen zählt zu einen der wenigen Gewinner der Corona-Krise. „Wir konnten sogar einen zweiten Standort ausbauen“, erzählt Kevin Paul. Die Pandemie und die dadurch schnell entwickelte Software OptiVisit bescherte dem Betrieb, der sich auf EDV-Technik und Management-Support spezialisiert hat, viel Erfolg. Kurzarbeit, Entlassungen oder Lohnkürzungen seien nie Thema gewesen. „Darüber sind wir natürlich sehr froh und freuen uns.“

So sieht der Pflegewagen OptiVisit aus.
So sieht der Pflegewagen OptiVisit aus. © DundS | DundS

Umzug steht für Mitarbeiter des Mendener Unternehmens bevor

Künftig möchte man sich noch weiterentwickeln und vor allem in andere Büroräume umziehen. Der Platz am Standort in der Horlecke 96 wird so langsam knapp. Zudem steht die nächste Software-Entwicklung schon in den Startlöchern: OptiVisit soll künftig zur OptiVisite werden. Programmier Dennis Golenia erklärt, dass das Programm vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden soll. Vitalwerte sollen digitalisiert werden. Möglicherweise sollen die Zimmertüren mit Barcodes ausgestattet werden, sodass die Patientendaten direkt digital angezeigt werden können.

Die OptiVisite soll in zwei Varianten erscheinen: in der Art des Pflegewagens und auch in einer Tablet-Variante. „Das wäre vor allem für die mobile Pflege wichtig“, sagt Kevin Paul. Wenn alles klappt, könnte der erste Prototyp von OpitVisite schon im März auf den Markt kommen. „Wir müssen natürlich schauen, dass wir uns allen Anforderungen anpassen, da ändert sich auch oft was.“ Doch einem zeitnahen Prototyp steht sonst kaum etwas im Wege, betont Programmierer Dennis Golenia.