Menden. Über 80-Jährige können seit Montagmorgen einen Termin für die Corona-Impfung vereinbaren. Viele Versuche laufen ins Leere.

Geduld ist gefragt. Wer am Montagmorgen versuchte, einen Impftermin zu vereinbaren, lief stundenlang ins Leere. Online war der Server der Seite der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) nicht erreichbar, per Telefon war ebenfalls kein Durchkommen.

Wer aus dem Märkischen Kreis unter der Rufnummer 116117 anruft, bekommt den Hinweis „Leider sind aufgrund zahlreicher Anrufe alle Leitungen in ihrem Landkreis belegt. Bitte versuchen sie es später noch einmal.“ Eine Chance zu warten und damit allmählich in der Warteschlange nach vorne zu rücken, gibt es nicht. „Auf Wiedersehen“ ertönt die freundliche Computerstimme.

Auch der Versuch, online einen Termin zu vereinbaren, schlägt vielfach fehl. Die Seite ist zunächst nicht erreichbar, ab dem späten Vormittag kommt dann der Hinweis „Zurzeit sind alle Termine ausgebucht. Wir arbeiten daran, Ihnen bald neue Termine anbieten zu können.“

Auch telefonisch kein Durchkommen

Der Halinger Johann Lichtblau ist einer von vielen Mendenern, die am Montag beharrlich versuchten, einen Impftermin zu bekommen. Er und seine Frau sind beide über 80 Jahre alt. „Ich versuche jetzt seit zweieinhalb Stunden im Internet und telefonisch meine Frau und mich anzumelden“, berichtet Johann Lichtblau am Vormittag im Gespräch mit der WP-Redaktion. Telefonisch sei kein Durchkommen, und online bekäme er den Hinweis, dass die IP-Adresse des Servers nicht gefunden werden könne. Der Senior fragte sich zwischenzeitlich, ob die Leitungen überhaupt geschaltet seien. „Dass es einen Stau bei der Anmeldung gibt, das habe ich mir schon gedacht“, sagt Johann Lichtblau. Er bleibt geduldig und hofft, in den nächsten Tagen durchzukommen.

Hotline und Server überlastet

Der Märkische Kreis betont auf Nachfrage, lediglich für die Logistik, nicht für die Terminvergabe zuständig zu sein. Kreis-Pressesprecher Hendrik Klein weiß aber um die Schwierigkeiten, einen Impftermin zu bekommen. In der Lagebesprechung am Montagmorgen sei das thematisiert worden: „Offenbar sind sowohl die Hotline als auch der Server total überlastet“, fasst Hendrik Klein zusammen. Er rät zur Gelassenheit: Geimpft werde ja ohnehin erst ab dem 8. Februar.

Zweites Impfzentrum

Ob neben Lüdenscheid auch ein zweites Impfzentrum in Iserlohn öffnen wird, steht nach wie vor nicht endgültig fest: Von der Landesregierung gebe es noch keine verbindliche Rückmeldung zur Finanzierungsfrage, erklärt Hendrik Klein. Darüber hinaus müsse die Frage des zusätzlichen Personals durch die KVWL geklärt sein und vor allem müsse ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen.

Engpässe sollen behoben werden

Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe teilten am Mittag mit, dass die Hotline und Webseiten für Buchung der Impftermine überlastet seien. Es gebe aktuell "erhebliche Verzögerungen". Die Kassenärztlichen Vereinigungen bitten um Geduld. Es werde "unter Hochdruck an der Behebung der Engpässe" gearbeitet. Niemand müsse sich Sorgen um seine Impfung beziehungsweise seinen Termin machen. Es sei ausreichend Zeit und Vorlauf für die Terminvergabe.

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