Menden. Weihnachtsbäume dürfen auch im Lockdown weiterhin verkauft werden. Ein Ortsbesuch bei Karl Vogel am Forsthaus Lahr in Menden. Vieles ist anders.

Die vorweihnachtliche Atmosphäre des gemütlichen Beisammenseins ist in diesem Jahr natürlich kaum möglich – auch nicht beim Weihnachtsbaumkauf. Immerhin dürfen die Tannen auch im Lockdown weiter verkauft werden. Ein Ortsbesuch am Forsthaus Lahr in Menden.

Bruch mit den Traditionen

Dort erzählt Karl Vogel, dass er für ein gesetzliches Verbot für den Weihnachtsbaumverkauf im Zuge der anderen Schließungen auch wenig Verständnis gehabt hätte. Mal abgesehen vom großen wirtschaftlichen Schaden, all die Bäume hätte man schließlich nur wegschmeißen können. „Und wir machen ja auch alles draußen“, sagt Vogel. Und so bleibt der Weihnachtsbaumverkauf am Forsthaus Lahr weiter täglich geöffnet, von morgens bis abends, wie Vogel erzählt.

Eines aber fehlt in diesem besonderen Jahr: die Jugendfeuerwehr. Am dritten Adventswochenende beteiligt sich diese eigentlich am Verkauf, mit einer Bude mit Glühwein oder Waffeln. Und indem sie den Kunden auf Wunsch beim Transport ihres Christbaumes hilft. Das alles kommt dann finanziell dem Förderverein der Jugendfeuerwehr zugute. Leider musste man diesen traditionsreichen Termin – seit über 20 Jahren ist die Mendener Jugendfeuerwehr am Forsthaus Lahr mit dabei – nach gemeinsamer Absprache schon frühzeitig streichen. „Das ist ja immer eine sehr schöne Veranstaltung, ein Gewinn für beide Seiten. Denn auch wir profitieren dann von der gemütlichen Stimmung“, sagt Karl Vogel.

Bis auf einen Helfer ist Vogel also allein auf weiter Flur in diesem Jahr. Am dritten Advent hat der Verkauf hier begonnen. Ein bisschen später als bei anderen Anbietern, wo es teilweise schon mit dem Beginn der Adventszeit losgeht.

Bei vielen steht der Weihnachtsbaum früher im Wohnzimmer

Bei vielen Menschen hat sich der Kauf des Baumes in den vergangenen Jahren weiter nach vorn geschoben in der Zeit, und in diesem Jahr vielleicht ganz besonders, mangels anderer Alternativen, vermutet der Forstwirtschaftsmeister. Und der Baum steht bei vielen auch immer früher im Wohnzimmer. Das ist ein Grund für die große Beliebtheit der Nordmanntannen, denn sie sind etwas beständiger. „Und natürlich auch leichter zu schmücken“, lacht Vogel. Die abgerundete Nadelspitze pikst schließlich nicht so. Bei ihm am Forsthaus gibt es deshalb seit ein paar Jahren auch nur noch diese Sorte. Blauchfichten zum Beispiel hätten sich für den Verkauf kaum noch gelohnt. In ansonsten recht trüben Tagen kann das Aussuchen des Weihnachtsbaumes gerade auch mit dem Nachwuchs durchaus eine unterhaltsame, und trotzdem sichere, Sache sein.

Ein Jahr zum Wachsen wollte Karl Vogel den Bäumen wenige Meter vom Forsthaus entfernt eigentlich noch geben. Nun hat er aber entschieden, weil sie ja auch jetzt schon ganz stattlich sind: Wer möchte, kann sich hier auch in diesem Jahr schon sein weihnachtliches Gewächs selber schlagen. Was auch gut angenommen wird. Diese Möglichkeit will er im kommenden Jahr weiter ausbauen. Wer das nicht möchte, wird aber auch weiterhin den bereits frisch geschlagenen Baum erhalten.

Andrang ist verhalten

Angst vor großen Menschenmassen braucht man am Forsthaus Lahr im Moment nicht haben. „An den Werktagen war es noch relativ ruhig“, sagt Karl Vogel. Kunden kommen eher nach Feierabend. Ein Tipp: Die ruhigste Zeit zum Kauf sind zumindest werktags die Mittagsstunden. Tendenziell, so Karl Vogel, verbrächten die Menschen eher weniger Zeit mit der Auswahl als sonst, wollen vielleicht so wenig Risiko wie möglich eingehen. Und trotzdem kann man den Wunsch spüren, es sich dieses Jahr zumindest in den eigenen vier Wänden besonders schön zu machen. Was die Händler schon merken: Wer sonst die Weihnachtstage regelmäßig im Urlaub oder bei der Familie verbringt, der holt sich dieses Jahr vielleicht erstmals seit langer Zeit wieder einen eigenen Christbaum.

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