Menden. Kunden versorgen sich vor der Schließung bei Herbrügger und Hellweg in Menden noch mit Ware. Kurz vor dem Lockdown gibt’s etliche Rabatte.

Kunden haben kurz vor der Schließung der Baumärkte noch einmal die Läden gestürmt. Herbrügger in Menden berichtet von einem bis zu dreimal höheren Andrang gegenüber normalen Verkaufstagen. Im Gartenbereich wurde schnell abverkauft.

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„Der Ansturm war dreimal höher“, sagt Marktleiter Reinhold Plotzki von Herbrügger in Menden. „Ich weiß nicht, ob das dem Ziel der Kontaktbeschränkung gerecht wird.“ Zur Überfüllung sei es bis zum Dienstagmittag allerdings nicht gekommen. „Wir regeln das über die Einkaufswagen. Wegen des begrenzten Parkraumes ist es eigentlich nie so, dass wir die maximal erlaubte Personenzahl erreichen.“ So wie andere Geschäfte auch, durften auch die Baumärkte zuletzt nach einer gestaffelten Regelung nur eine bestimmte Anzahl an Personen auf die Verkaufsfläche lassen.

Ab Mittwoch kommt niemand mehr in den Markt

Ein Weihnachtsstern im Angebot. Die Baumärkte müssen schnell Ware abverkaufen.
Ein Weihnachtsstern im Angebot. Die Baumärkte müssen schnell Ware abverkaufen. © WP | Sophie Beckmann

Ab Mittwoch gilt: „Wir lassen niemanden mehr in den Markt hinein.“ Reinhold Plotzki kündigt an, dass der Markt wie per Erlass verfügt, geschlossen bleiben wird. Das gelte aber nur für den Baumarkt mit Gartencenter. Der Baustoffhandel für gewerbliche Kunden und Handwerker habe weiter innerhalb der Regeln geöffnet. Diese dürften auch aus dem Baumarktsortiment einkaufen. „Wir werden aber auch gewerbliche Kunden nicht in den Baumarkt lassen.“

Hilfe bei echten Notfällen angekündigt

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Von Heinz-Jürgen Czerwinski

Was ist bei Notfällen? Plotzki kündigt an, bei echten Notfällen ansprechbar zu sein, gerade wenn es um Geschwindigkeit gehe: „Das ist aber nicht die kaputte Glühbirne oder ein Ersatz für die Weihnachtsbaumkugel, die vom Baum fällt.“ Das seien eher ausgefallene Heizungen oder Warmwasseraufbereiter. Wie genau die Hilfe ablaufen kann, wisse er noch nicht. „Es wird auf gar keinen Fall jemand in den Markt kommen.“

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Wie sind die Alternativen zum Verkauf im Markt? „Es ist noch nicht erlaubt, dass wir aktiv Abholung anbieten“, sagt Plotzki am Dienstagmittag. Es werde aber weiter ausgeliefert: „Alles, was derzeit in Bestellung ist, dürfen und werden wir noch ausliefern.“ Am Nachmittag kam dann die Klarstellung vom Land: Auch geschlossene Läden sollen einen Abholservice anbieten dürfen.

Großer Abverkauf im Gartenbereich

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Im Gartencenter hat der große Ausverkauf eingesetzt. Verderbliche Planzen, die auf das Weihnachtsfest hin gezüchtet waren, müssen noch weg. „Wir haben nach der Ankündigung sofort Produkte reduziert und abverkauft“, sagt Plotzki. Alle anderen Nicht-Blühpflanzen sollen weiter gepflegt werden.

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Für die Angestellten bei Herbrügger endet der Weihnachts-Verkauf am Dienstagabend um 19 Uhr. Längere Öffnungszeiten habe man dem Personal nicht zumuten wollen. Auch trotz des Lockdowns gehe der Betrieb für das Personal vorerst zum Teil weiter. „Wir nutzen die Zeit, um Arbeiten vorzuverlegen“, sagt Plotzki. Auch die Inventur stehe an. Vorerst müssten Rest-Urlaub und Überstunden abgebaut werden. „Wir sehen zu, dass wir ohne Kurzarbeit klarkommen.“ Plotzki hält sich mit Klagen vorerst zurück: „Grundsätzlich muss man sagen, dass wir als Baumärkte insgesamt ein Gewinner der Situation waren.“ Wie sich das jetzt entwickle bleibe abzuwarten.

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