Menden. Schreckliche Gewissheit: Bei dem Dachstuhlbrand an der Fröndenberger Straße in Menden ist ein Mendener (80) ums Leben gekommen.
Auf das bange Warten folgte die schreckliche Gewissheit: Beim Brand einer Dachwohnung an der Fröndenberger Straße ist der Bewohner, ein 80-jähriger Mendener, ums Leben gekommen.
Gemeldet wurde der Feuerwehr Menden am Nachmittag um 15.30 Uhr ein Dachstuhlbrand im Wohn- und Geschäftshaus direkt gegenüber der Jet-Tankstelle. Den Wehrleuten wird berichtet, dass ein Bewohner noch vermisst werde. Zwei dramatische Stunden später ist klar: Der 80-Jährige war in seiner Wohnung und hat das Feuer nicht überlebt.
Gefahr zu groß: Ausgebildeter Feuerwehrmann hält Helfer von Rettungsversuchen ab
Als einer der ersten sieht ein Mitarbeiter des hinter der Jet-Tankstelle liegenden Möbel-Outlets Menden, ein ausgebildeter Feuerwehrmann, den Qualm. Als er daraufhin in den Hauseingang hinüberläuft, sieht er zunächst eine ältere Frau in Begleitung die Treppe herunterkommen, die erklärt: „Da ist noch einer oben.“ Der Zeuge hilft zunächst die Frau in Sicherheit zu bringen, während andere Helfer versuchen, noch nach oben zur brennenden Wohnung zu gelangen. Dort, so schildert der Zeuge später der WP, sei der Rauch aber pechschwarz und somit giftig gewesen, und es habe große Hitze geherrscht, sodass er alle Menschen aus dem Gebäude verwies: „Alle raus hier!“ Es sei einfach nicht mehr möglich gewesen, in die brennende Wohnung zu gelangen.
Zweite Drehleiter aus Hemer: Brand von zwei Seiten bekämpft
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Beim Eintreffen der Feuerwehr beginnt mit dieser Information nach Angaben von Pressesprecher Christopher Reimann neben der Brandbekämpfung sofort auch die Vorbereitung der Menschenrettung. Die Feuerwehr Menden, mit einem 50-köpfigen Großaufgebot angerückt, hat aus Hemer eine zweite Drehleiter angefordert, um die Flammen von zwei Seiten bekämpfen zu können.
Qualm kann nicht abziehen: Nina-App warnt vor Rauchgasen
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr werden per Sirene alarmiert. Die Polizei sperrt wegen des Großeinsatzes die Fröndenberger Straße komplett, allerdings können sich zahlreiche Schaulustige in der Nähe versammeln. Während der Löscharbeiten wird über die Nina-Warnapp wurde zunächst vor Brandgasen gewarnt. Denn der dichte Rauch kann sich wegen der Kessellage der Fröndenberger Straße zunächst nicht verziehen und legte sich wie Smog über die Häuser. Deshalb sollten die Anwohner Fenster und Türen geschlossen halten, heißt es in der NINA-Warn-App.
Jet-Pächter betätigt Not-Aus: Kein Sprit mehr über der Erde
Eine Gasflasche wird offenbar aus der Ess-Bar im Erdgeschoss herausgetragen. Der Pächter der Jet-Tankstelle betätigt in Absprache mit der Feuerwehr das Not-Aus – was zur Folge hat, dass die Kraftstoffe aus den Zapfsäulen in die Erdtanks gesaugt werden, um die Brandgefahr zu minimieren. Ähnlich verfahren Tankstellen auch an Silvester, berichtet er. Als das Feuer gelöscht ist und die Wohnung betreten werden kann, beginnt unten das bange Warten. Doch alle Hoffnung ist vergebens, der Mann wirdgefunden, und jede Hilfe für ihn kommt zu spät.
Ursache der Tragödie noch unklar: Polizei ermittelt
Die Ursache dieser furchtbaren Tragödie muss jetzt die Kripo ermitteln. Der Schaden am Gebäude lässt sich nach Angaben von Feuerwehr und Polizei noch nicht abschätzen. Er dürfte angesichts des Ausmaßes der Flammen aber immens sein. Auch die Polizei vor Ort wurde laut Pressesprecher Marcel Dilling von Kräften aus der Umgebung unterstützt, galt es doch den starken Verkehr von der stundenlang voll gesperrten Fröndenberger Straße abzuleiten. Die Arbeiten für die Feuerwehr dauern bis in den späten Abend hinein an.