Menden/Märkischer Kreis. In Menden wird es kein Impfzentrum geben. Dafür in Iserlohn und Lüdenscheid. Aber wie genau läuft die Impfung ab? Braucht man seinen Impfpass?

Die Entscheidung steht erst einmal fest: In Menden wird es voraussichtlich kein Impfzentrum geben. Stattdessen habe man sich für die Standorte Lüdenscheid und Iserlohn entschieden. Allerdings ist der genaue Ort für das Impfzentrum in Iserlohn noch nicht bekannt. In Lüdenscheid hingegen werden Menschen künftig in der historischen Schützenhalle am Loh gegen das Coronavirus geimpft. Doch wie die Terminvergabe künftig ablaufen wird und ob die Vorlage des Impfausweises erforderlich ist, das ist derzeit noch fraglich, erklärt Vanessa Pudlo, Pressesprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), auf Nachfrage der Westfalenpost.

„Das ist alles noch etwas unklar und in Abstimmung. Es ist aber so, dass der Kreis und die jeweiligen Kommunen für die Einrichtung der jeweiligen Impfzentren zuständig sind und wir als Kassenärztliche Vereinigung übernehmen den medizinischen Part.“ Und genau dafür suche man derzeit auch Personal, fügt Pudlo hinzu. Eins stehe aber bereits jetzt fest: Eine Impfung kann nur mit einem Termin durchgeführt werden. „Es muss ja auch nachgewiesen werden, dass man zu der Gruppe gehört, die als erstes geimpft werden soll.“

Den genauen Ablauf koordiniert die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit Sitz in Berlin, erklärt die Pressesprecherin. „Da stellt sich natürlich auch die Frage, wann genau das Ganze losgeht und wie viel Impfstoff wir bekommen. Das hängt alles zusammen.“ Denn je nach Masse des zur Verfügung stehenden Impfstoffes werde auch entschieden, wie viel Personal eingestellt wird. „Die Rekrutierung des medizinischen Personals läuft über uns“, sagt Vanessa Pudlo. Demnach suche man derzeit ausreichend Ärzte sowie Fachpersonal, das befugt ist, Menschen impfen zu dürfen.

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Priorisierte Impfabläufe

Auch beim Kreis herrscht aktuell noch viel Unklarheit. „Einzelheiten zum Ablauf wissen wir da noch nicht“, berichtet Ursula Erkens, Pressesprecherin des Märkischen Kreises. Derzeit sei alles noch in Planung. Dennoch stehe nun fest: „Am Anfang wird priorisiert, erstmal sind Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser etc. an der Reihe“, erläutert Erkens die ersten näheren Details zum Ablauf der Impfungen in den jeweiligen Zentren. Ein Impfausweis, so vermutet die Pressesprecherin, werde nicht zwingend erforderlich sein. Für die, die ihren nicht mehr finden, gibt es also erst einmal keinen Grund zur Panik. „Daran wird es nicht scheitern, denke ich“, sagt Ursula Erkens. Man warte nun auf Kreisebene die Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung und die weiteren Entscheidungen seitens Land und Bund ab. Erst dann können Planungen weiter umgesetzt werden. Auch zum genauen Standort für das Iserlohner Impfzentrum kann Erkens noch keine weiteren Auskünfte geben.

Bei einem Aspekt ist sich die Pressesprecherin indes jetzt schon „relativ sicher“. Die Impfung gegen das Coronavirus in einem anderem Kreis oder einer anderen Stadt als der, in der man gemeldet ist, durchführen zu lassen, wird voraussichtlich nicht möglich sein.

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Kritik: Menden hat geeigneten Standort

Zuletzt hatten Politiker der Hönnestadt dieses Vorgehen kritisiert. „Als drittgrößte Kreisstadt sollten wir ein eigenes Impfzentrum bekommen“, forderte der Christdemokrat Wolfgang Exler in der ersten Sitzung des Ausschusses für öffentliche Sicherheit und Ordnung und das Feuerwehrwesen. Zudem habe Menden direkt einen Standort, der genutzt werden könnte: das ehemalige Schulzentrum in Lendringsen. Doch Letztenendes war es die Entscheidung des Kreisgesundheitsamtes, und das entschied sich eben gegen ein Impfzentrum in der Hönnestadt. Exler bleibt auch nach den nun bereits gewählten Standorten ein wenig Hoffnung: „Wenn sie in Iserlohn keinen Standort finden, können sie ja immer noch das Schulzentrum nehmen“, sagt er im Gespräch mit der Westfalenpost am Montag. Schlussendlich könne man als Stadt jedoch nur Empfehlungen aussprechen. Das letzte Wort haben nun mal das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises und das Land NRW, sagt der Christdemokrat.