Frömern. In Fröndenberg gibt’s Tüten für die „einfach unverpackt“-Supermärkte. Dass es einen auch im Kreis Unna gibt, würde sich die 55-Jährige wünschen.

Bereits Anfang des Jahres zeigte Dagmar Knappkötter-Esch Mode der eher außergewöhnlichen Sorte. Ihre Taschen bestehen aus sogenannten Ananas-Fasern. Alles handgefertigt. Nun zum Ende des Jahres hat die 55-Jährige eine weitere Idee umgesetzt: Sie stellt Taschen für „einfach unverpackt“ Supermärkte her.

Einfach unverpackt – was ist das eigentlich? Der Trend schwappt erst nach und nach ins Sauerland und Ruhrgebiet über. Ganz unter dem Motto Nachhaltigkeit können in den speziellen „Öko-Supermärkten“ nur lose Lebensmittel gekauft werden – ohne jeglichen Verpackungsmüll. „Ich bin selbst schon öfters in diesen Läden gewesen“, sagt die gebürtige Dortmunderin, die ihr Hofatelier in Fröndenberg führt. Die persönliche Begeisterung brachte Dagmar Knappkötter-Esch zu ihrer Idee. „Ich habe oft selbst erlebt, dass man dann eben die nötigen Behälter, Gläser oder Tüten nicht mit hatte. Oder aber, dass alles viel zu schwer wurde.“ Ihre neu entwickelten Tüten aus Cellulose und Latex sollen genau an diesem Punkt ansetzen und eine komfortable sowie nachhaltige Lösung bieten.

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Fünf verschiedene Größen

„Ich habe die Tüten in fünf verschiedenen Größen hergestellt“, erzählt Knappkötter-Esch. „In der Zeit wurde mein Atelier zum richtigen Labor“, fügt sie hinzu und lacht. Denn sie musste selbst testen wie reiß- und waschfest das Material ist. Und vor allem, wie viel in die jeweiligen Tüten hineinpasst. „300 Gramm Mehl haben ein ganz anderes Volumen als 300 Gramm Nüsse“, erklärt sie. Mit dem sogenannten waschbarem Papier hat die Bastlerin schon in der Vergangenheit Brotkörbe oder Taschen hergestellt. „Es gibt aber nach wie vor viel Skepsis bei den Menschen, weil nur die wenigstens das Material kennen.“

Doch Dagmar Knappkötter-Esch bleibt zuversichtlich. Sie versucht ihre Kunden bestmöglich über das Material aufzuklären und vor allem möchte sie die Skepsis den Menschen nehmen. „Ich benutzte das ja selbst, das ist wirklich wahnsinnig robust“, versichert die 55-Jährige.

Material ist teuer im Einkauf

Mit den verschiedenen Größen der Tüten beziehungsweise Behälter möchte Knappkötter-Esch nicht nur neue Kunden gewinnen. „Vielleicht kann ich so auch etwas zur Umwelt beitragen“, sagt sie zuversichtlich. Die Entstehung eines „einfach unverpackt“ Geschäfts in Fröndenberg oder Menden – das würde sie super finden. Aber sie kann auch verstehen, wenn nicht allzu viele Menschen hinter dem Konzept stehen. Der Grund ist simpel: es sind die Kosten. „Ich kann auch verstehen, wenn das besonders jungen Menschen zu teuer ist.“ Denn eine Tüte der kleinsten Variante liegt bei 10,90 Euro. Die Teuerste bei 16,90, das ist auch gleichzeitig die größte Tüte. Zudem gibt es eine waschfeste Tüte für die losen Spaghetti. „500 Gramm Spaghetti passen da rein“, erklärt die gebürtige Dortmunderin.

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Für eine Tüte braucht die Teil-Geschäftsführerin des Hofateliers auf Hof Sümmermann in Fröndenberg-Frömern rund eine gute halbe Stunde. Daher auch der Preis: „Es ist alles Handarbeit.“ Zudem kann man die Tüten jahrelang verwenden, sie seien nachhaltig und vor allem sei das Material auch „im Einkauf etwas teurer“. Zumindest Dagmar Knappkötter-Esch ist von ihren neu entwickelten „einfach unverpackt“-Einkaufstaschen mehr als überzeugt.