Menden. Der Mendener Gynäkologe Volker Oswald ist tot. Er half tausenden Mendenern auf die Welt. Ein Nachruf auf ein bärtiges Mendener Original.

Der bekannte Mendener Gynäkologe Volker Oswald ist tot. Der 73-Jährige starb bereits am 20. November. Das gab seine Familie am Samstag bekannt. Oswald begleitete in seiner Laufbahn viele Mendener Frauen in schönen und schlimmen Momenten. Er half tausenden Mendenern auf die Welt.

Auch interessant

Im August 2017 nahm dem beliebten Mediziner eine lebensgefährliche Erkrankung die Möglichkeit, seine Praxis weiter zu führen. Oswald, längst im Rentenalter, bat seine Patientinnen sogar noch um Entschuldigung für das plötzliche Ende. Die letzten Jahre verbrachte Volker Oswald zurückgezogen und genoss die Fürsorge seiner Familie. Am Ende seines Lebens fehlte ihm die Kraft, sich dann gegen das Coronavirus zu wehren.

Noch 30. Geburtstag mit der Praxis an der Sauerlandstraße gefeiert

Mit seiner Praxis hatte er 2017 noch 30. Geburtstag gefeiert. „Ich würde schon längst meine Rente genießen, wenn ich nicht meinen Beruf so lieben würde“, sagte Volker Oswald damals im Gespräch mit der Redaktion. Dass er Arzt werden wollte, habe für ihn bereits als Jugendlicher festgestanden. Sein Vater war Landarzt. „Wir haben damals im Praxishaus gewohnt“, erinnerte sich der gebürtige Göttinger im Gespräch mit der Redaktion. Oswald war später in Menden auch im Karneval aktiv.

Nach Studium und einer Station an den Städtischen Kliniken in Dortmund machte er seine Facharzt-Ausbildung. Danach wechselte er ans St.-Vincenz-Krankenhaus, bevor er seine eigene Praxis eröffnete.

Schätzung: 4000 Mendenern auf die Welt geholfen

Volker Oswald als Karnevalspräsident im Mendener Stadtteil Platte Heide.
Volker Oswald als Karnevalspräsident im Mendener Stadtteil Platte Heide. © WP | Privat

Volker Oswalds Praxis befand sich zunächst am Glockenblumenweg auf der Platte Heide. Dann verlegte er die Praxis in sein Haus an der Sauerlandstraße. Oswald war auch bis zur Schließung der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie des St.-Vincenz-Krankenhauses in den vergangenen circa zehn Jahren für Nacht- und Wochenenddienste eingeteilt. Auch im Justizvollzugskrankenhaus behandelte er Patientinnen.

Oswald ging zum 30. Praxis-Geburtstag davon aus, dass er 4000 Babys auf die Welt geholfen hat. Damals versprach er augenzwinkernd: „Ich mache weiter, bis ich 100 bin.“ Dieser Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen.

Volker Oswald bleibt in Erinnerung.

Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Menden und Umgebung!