Menden. Wer hat einen Unterstand? Macel Fabinski und Christopher Hollein wollen ein Stück Stadtgeschichte erhalten. Gesucht: ein günstiger Garagenplatz.
Christopher Hollein und Marcel Fabinski sind begeisterte ehrenamtliche Feuerwehrleute und zugleich Oldtimer-Fans. Vor zwei Wochen haben die Mendener beides zusammengeführt – und sich ein ehemaliges Bösperder Tanklöschfahrzeug gesichert: das Modell TLF 16 1113B aus dem Baujahr 1975 stand kürzlich zum Verkauf. Jetzt sind sie stolze Besitzer eines fahrtüchtigen, knallroten, fast vier Meter hohen und sieben Meter langen Gefährts, das sie als ein rollendes Stück Stadtgeschichte erhalten wollen.
Oldtimer soll auf Ausstellungen undbtagen der offenen Tür für große Augen sorgen
Sie wollen ihr Tanklöschfahrzeug der Marke Mercedes Benz an Tagen der Offenen Tür oder auf Oldtimer-Treffen zeigen, auch für eine 70er-Jahre-Ausstellung des Stadtmuseums auf Gut Rödinghausen sind sie schon eingeplant. Die beiden freuen sich schon auf glänzende Kinderaugen – aber sie haben auch ein Problem. Und auch das ist vier Meter hoch und sieben Meter lang: Hollein und Fabinski brauchen für ihren Schatz einen Platz.
Platz im Schuppen bald futsch: TLF muss einem Wohnmobil Platz machen
Denn der Vorbesitzer, der den betagten roten Renner einst in einem Konvolut mit anderen Fahrzeugen gekauft hatte, braucht den Stellplatz in einer Böingser Remise bald selbst für ein Wohnmobil. Für die beiden engagierten Wehrleute heißt das, dass sie sich jetzt nach einem neuen Unterstand umsehen müssen. Im sozialen Netzwerk Facebook fragten sie kürzlich öffentlich nach – und das rief auch die WP auf den Plan.
Hier sind die Oldtimerfans zu erreichen
Wer in Menden einen Unterstand günstig oder kostenlos zur Verfügung stellen kann, melde sich bei Marcel Fabinski unter der Handynummer 0151-6760-4452.
Das Fahrzeug ist nicht zu verwechseln mit der berühmten „Oma“ , einem TLF Baujahr 1958, das von der Feuerwehr seit vielen Jahren gehegt und gepflegt wird. Beide sind einige Jahre noch zusammen gefahren.
Der Wagen war das letzte Auto, das Bösperde noch als eigenständige Gemeinde anschaffte, bevor es mit der Gebietsreform von 1975 der Stadt Menden als Ortsteil zugeschlagen wurde. Bis 2001 tat der Mercedes seinen Dienst in Bösperde, bis 2008 wurde er noch als Reservefahrzeug vorgehalten. Dann ging er außer Betrieb – und an einen Sammler.
Keine 20.000 Kilometer auf der Uhr
In all den Jahren ist der Wagen so gut erhalten geblieben, dass laut Marcel Fabinski keine großangelegte Restaurierung notwendig ist. „Wenn überhaupt, dann sind das Schönheitsreparaturen, und die würden auch nicht auf dem künftigen Stellplatz durchführen, da haben wir selbst etwas.“
Aber wie kann es sein, dass ein 45 Jahre altes Fahrzeug noch so gut in Schuss ist? „Man muss sich vorstellen, dass Feuerwehrautos nicht viel gefahren werden, erklärt Christopher Hollein.“ So steht der Kilometerzähler des Mercedes bei nicht einmal 20.000. Und mit der „Oma“, einem TLF aus 1958, gibt es sogar noch ein deutlich älteres Mendener Traditionsfahrzeug .
Jetzt, zwölf Jahre später, soll er ein gutes – und für die beiden jungen Feuerwehrleute günstiges – Zuhause finden.