Fröndenberg. Jasmine Wittke aus Fröndenberg war als Schülerin Model, lief bei der Fashionweek in Berlin. Heute ist sie Maklerin. Sie erzählt ihre Geschichte.

Sie hat nichts verlernt. Jasmine Wittke schlendert fürs Foto über die Wiese, sie wirft das Haar nach hinten. Der Blick über die Schulter passt. Die 26-Jährige war mal Model, lief auf der Berliner Fashionweek. Heute ist sie Maklerin – und ziemlich glücklich mit ihrem Beruf.

Jasmine Wittke auf dem Laufsteg bei der Fashionweek 2012.
Jasmine Wittke auf dem Laufsteg bei der Fashionweek 2012. © WP | Andreas Wessel

Rückblick: Es war das Jahr 2012. Jasmine Wittke war gerade 18 und noch Schülerin. Auf der Berliner Fashionweek stand sie im Rampenlicht, zeigte Mode von Nachwuchsdesignern auf dem „Lavera-Showfloor“. Die Gymnasiastin hatte sich bei einem Casting durchgesetzt, durfte einen Hauch von Luxusleben genießen. Ganze drei Mal lief sie auf der Fashionweek, hatte Fotoaufträge und Kunden buchten sie für den Laufsteg. Es dürfte nicht wenige Schülerinnen gegeben haben, die sie darum beneidet haben. Germany’s Next Topmodel im Fernsehen war damals noch beliebter als heute.

„Das war für mich damals der beste Nebenjob, den man sich vorstellen kann“, sagt Jasmine Wittke. „Ich war als Schülerin in einem Fünf-Sterne-Hotel untergebracht. Das war echt verrückt.“ Damals konnte sie es sich noch vorstellen, in der Mode-Branche zu bleiben. Wenn nicht als Model, vielleicht im Management.

In Berlin der erste Nebenjob bei einem Makler

Das war vor acht Jahren: Jasmine Wittke bei der Fashionweek in Berlin.
Das war vor acht Jahren: Jasmine Wittke bei der Fashionweek in Berlin. © WP | Andreas Wessel

Daraus wurde am Ende nichts. „Das hat sich alles so ausgeschlichen“, sagt die 26-Jährige. Die junge Fröndenbergerin zog in die Hauptstadt Berlin. „Ich wollte nach dem Abi unbedingt weg. Das ging dann alles ganz schnell.“ Wittke fand einen Nebenjob bei einem Makler. „Da wurde ich ins kalte Wasser geworfen. Aber das hat mir richtig Spaß gemacht.“

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Jasmine Wittke blieb in der Immobilienwirtschaft hängen. „Das passte alles. Ich bin dann noch nach Neuseeland gegangen.“ Auch auf der anderen Seite der Erde arbeitete sie ebenfalls bei einem Makler. „Das war auch noch einmal eine interessante Erfahrung.“

Stichwort: Berlin Fashionweek

Die Berlin Fashionweek findet seit 2007 in der Regel zweimal jährlich statt. Dabei präsentieren namhafte Designer und der Mode-Nachwuchs bei zahlreichen Veranstaltungen ihre Kreationen. Auch für Models ist es eine Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Die Modewoche wird wohl nicht dauerhaft in Berlin bleiben. Im Sommer wurde angekündigt, dass einige Veranstaltungen der Fashionweek nach Frankfurt umziehen sollen. Es könnte eine Frankfurt Fashionweek geben. Wegen Corona sind weitere Termine noch offen.

Letztlich landete sie wieder in der Region, machte ihren Bachelor of Arts Real Estate, einen Uni-Abschluss in Immobilienwirtschaft in Bochum. Sie arbeitet nun für den Dortmunder Immobilienmakler Koba. „Ich bin jetzt eine richtige Maklerin“, sagt Wittke und strahlt.

Auf der Straße von Model-Scouts angesprochen

Die 26-Jährige präsentiert sich heute glücklich mit dem neuen Beruf.
Die 26-Jährige präsentiert sich heute glücklich mit dem neuen Beruf. © Westfalenpost | Arne Poll

Rückblickend müsse sie sagen, dass der Modeltraum zwar schön gewesen sei. Aber sie sei doch davor zurückgeschreckt, die Disziplin aufzubringen, um hauptberuflich über Jahre als Model zu arbeiten. „Wenn man ehrlich ist, war ich nie dazu bereit.“ Außerdem reiche gutes Aussehen alleine für den Job nicht aus. Mit 1,73 Meter Körpergröße sei sie vielen Auftraggebern einfach zu klein.

Zum Modeln kam die damalige Schülerin, weil sie – ebenfalls bei einem Berlin-Aufenthalt – von Model-Scouts auf der Straße angesprochen wurde. „Ich hab das erst nicht so ernst genommen. Nachdem mich dann noch jemand angesprochen hat, dachte ich: Das kannst du ja mal ausprobieren. Dann habe ich hier mal Fotos von mir machen lassen. Und so ging das dann los.“

Sie erinnere sich echt gerne an die Zeit, aber genauso glücklich sei sie jetzt als Maklerin. Sie suche sich gerne neue Projekte, wolle in ihrem Beruf dazulernen, Dinge in die Hand nehmen. Dazu müsse es aber nicht so sein wie auf dem Catwalk . „Ich bin nicht so gerne im Mittelpunkt“, sagt Jasmine Wittke und strahlt wieder.

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