Fröndenberg. .

Hinter Jasmine Wittke (18) liegt eine aufregende Woche. Bei der Berliner Fashion Week durfte sie bei zehn Schauen laufen. Gestern haben wir sie zu Hause in Frohnhausen erreicht.

Aus der großen Mode-Welt zurück ins Dorf. Wie ist das für Sie?
Es war schon der Hammer, aber hier ist es auch schön, einfach eine komplett andere Welt.
Wie kam es, dass Sie gleich so häufig auf dem Laufsteg stehen konnten?
Es gab bei der Fashion Week ganz viele so genannte Fittings, das sind Anproben bei den verschiedenen Designern. Wenn die Kleidungsstücke gut passen und wenn man gut laufen kann, dann ist man dabei.

Woher können Sie so gut laufen, haben Sie das vorher geübt?
Eigentlich nicht wirklich. Nach dem Wettbewerb „Gesicht des Lavera-Showfloor 2012“ hatte ich die Gelegenheit zu einem Casting auf einem Kreuzfahrtschiff. Dort wurden wir von einem Lauftrainer gecoacht. Danach habe ich das eigentlich nicht mehr geübt. Im Hotel in Berlin hatten wir auch noch ein paar Stunden Lauftraining.

Wie hoch waren die höchsten Absätze, die Sie tragen mussten?
Ungefähr 15 Zentimeter. Man muss ein bisschen darauf laufen, um sich dran zu gewöhnen. Wenn die High Heels passen, ist das kein Problem. Aber bei den Schauen passiert es auch, dass die Designer nicht die passenden Größen da haben. Ich trage normalerweise Größe 40, bei der Fashion Week bin ich aber einmal auch mit Schuhen in Größe 38 gelaufen. Das zwickt schon ziemlich, aber da muss man die Zähne zusammenbeißen. Außerdem dauert so eine Schau ja nicht ewig.

Man sieht im Fernsehen ja ab und zu, wie Supermodels auf dem Laufsteg hinfallen. Keine Angst davor?
Nein. Bei der allerersten Show war ich zwar voll aufgeregt. Ich weiß gar nicht, wovor ich Angst hatte, aber nicht davor hinzufallen. Sobald ich das erste Mal hinter mir hatte, fühlte ich mich ganz sicher. Wenn man die ganze Zeit denkt: Ich falle gleich hin, dann passiert das auch.


Welche Chancen rechnen Sie sich weiter im Modegeschäft aus?
Ich glaube, ich habe ganz gute Chancen. In Berlin hat es sich ergeben, dass ich ein Management bekomme, und darüber werden die Jobs jetzt abgewickelt. Außerdem konnte ich viele Kontakte zu Designern knüpfen. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn die nach der Schau zu einem kommen und sagen, dass man gut gelaufen ist. Es sind auch Leute von Magazinen auf mich zugekommen. Ich will auf jeden Fall weitermachen. Jetzt habe ich Blut geleckt.

Aber erstmal wird die Schule zu Ende gemacht, oder?
Ja, aber nach dem Abi im nächsten Jahr (Anm. d.Red.: Jasmine besucht das Pestalozzi-Gymnasium Unna, LKs: Erziehungswissenschaften und Deutsch) will ich für längere Zeit ins Ausland gehen.

Was tragen Sie privat?
Schon manchmal Keilabsätze, aber auch sehr gern sportliche, gemütliche Klamotten. Auch Sneaker können süß aussehen. Und in die Schule gehe ich im Moment ungeschminkt, das ist mir lieber.