Menden. Eltern zeigen sich irritiert, dass Konfirmanden trotz Corona an Andachten teilnehmen sollen. Das ist aber gar nicht so. Pfarrer Huhn erklärt.
Müssen Konfirmanden in Menden trotz Corona in den Gottesdienst? Die Verantwortlichen in der evangelischen Kirche sehen sich in ihrem Angebot missverstanden. Das ganze Konfirmandenjahr sei bereits so umgebaut worden, dass Rücksicht auf die Virus-Pandemie genommen werde.
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„Wir wollen die Kinder einladen. Die Teilnahme ist freiwillig“, sagt Pfarrer Mario Huhn. Eltern von Konfirmandenkindern hatten sich vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Lage über eine Einladung zu Andachten am kommenden Samstag (14. November) geärgert. Dort sollen nacheinander drei Andachten für die Konfirmanden stattfinden. Diese Andachten seien nicht verpflichtend, betont Huhn. Der Ort in der Friedhofskapelle Am Hahnenbusch sei gewählt, weil es zum Trauer-Monat November passe. Gleichzeitig sei die Kapelle ein regulärer Gottesdienstort.
Pfarrer: Wir setzen die Hygienevorschriften konsequent um
Das Angebot solle den angehenden Konfirmanden „gerade in dieser Zeit“ eine Möglichkeit der Besinnung und Stärkung geben, sagt Huhn. „Gottesdienste sind der Mittelpunkt unseres christlichen Glaubens.“ Huhn verweist grundsätzlich auf den Bund-Länder-Beschluss, nachdem Gottesdienste trotz des sogenannten Teil-Lockdowns weiter erlaubt bleiben. Die Gemeinde tue dabei aber alles, um die Hygienevorschriften einzuhalten. „Wir tun alles, um unserer Vorbildfunktion gerecht zu werden.“ Die Regeln seien gut umsetzbar gewesen. „Bislang haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht.“
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Die evangelischen Gemeinden hatten jetzt im November alle anderen Präsenzveranstaltungen für die Konfirmanden vorerst abgesagt. Nach den Sommerferien war der Unterricht wieder teilweise angelaufen. Einzelne Gruppen und Kreise hätten sich „nach den strengen Hygienekonzepten“ getroffen.
Eltern der Konfirmandenkinder störten sich wohl auch am Eindruck der verpflichtenden Veranstaltung für die Kinder. „Das ist in keinster Weise verpflichtend“, sagt Huhn. Das gelte im Übrigen auch unabhängig von Corona. „Wir sagen zu den Eltern: Ihr Kind wird konfirmiert, wenn es am Ende sagt, dass es konfirmiert werden möchte.“ Niemand müsse Punkte oder Ähnliches vorweisen. Gleichzeitig gelte natürlich, dass eine Präsenz gewünscht sei.
Kirchen mussten Kommunion und Konfirmation in Menden verschieben
In diesem Jahr hatte die evangelische Kirche (ähnlich wie die katholische die Kommunion) die Konfirmationen im April und Mai absagen müssen. Die Feiern wurden dann – verteilt auf kleinere Gruppen – im August und September nachgeholt.
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Das sei auch jetzt schon ein Modell für das kommende Jahr, erklärt Huhn. Geplant sind für die ersten drei Mai-Wochenenden mehrere Konfirmanden-Gruppen, samstags und sonntags. „Die Gruppen sollen aufgeteilt werden, damit die Kinder die Möglichkeit haben, mehr Personen mitzubringen.“ Sollte es noch schärfere Corona-Vorschriften geben, müsse man reagieren. Bei Lockerungen wolle man aber an dem Modell festhalten, sagt Huhn: „Wir wollen allen Planungssicherheit geben.“
Die Konfirmanden teilen sich aktuell auf mehrere Gruppen auf.
Vorgestellt wurde bei der Gemeindeversammlung auch das neue Konzept des Konfirmandenunterrichts, an dessen Ausarbeitung auch der neue Pfarrer Mario Huhn beteiligt war.
Schon die Drittklässler treffen sich regelmäßig (meist einmal im Monat), um gemeinsam den Glauben und die Gemeinde zu erkunden.
In den folgenden Jahren können sie Angebote wie den Jugendchor oder „Kirche Kunterbunt“ (am 22. November) nutzen, bevor dann in der achten Klasse die eigentliche Vorbereitung beginnt.
Auch hier gibt es nun gemeinsame Samstage in der großen Gruppe (ca. 40 bis 60 Jugendliche), statt wöchentlichem Unterricht im kleinen Kreis.
Das sind zum Beispiel die etwa 40 Konfi-Kids im Alter von Siebtklässlern. Dazu kommt der Kurs Abraham mit etwas mehr als 50 angehenden Konfirmanden und der neue Kurs Esther. Nach der üblicherweise im Herbst stattfindenden Anmeldung startet eine lockere Phase mit Projekten, Teilnahme an Gottesdiensten und einem Konfi-Camp. Danach geht es in eine Blockphase, in der einmal monatlich samstags ein biblisches Thema aufbereitet wird. Diese Veranstaltungen seien aber aktuell alle verboten.
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