Menden. Der Mendener Hausfrauenbund musste alle Treffen für 2020 absagen. Grund: Corona. Das Risiko ist zu groß. Die Mitglieder leiden.
Wie viele Institutionen ist auch der Hausfrauenbund in Menden von der Corona-Pandemie betroffen. Bereits im August dieses Jahres hat Ilona Schön, die im vergangenen Jahr zur Vorsitzendenden des Hausfrauenbunds gewählt wurde, mitgeteilt, dass 2020 voraussichtlich keine Veranstaltungen mehr stattfinden werden. „Das hat sich nun bestätigt“, sagt sie im Gespräch mit der Westfalenpost.
Schön bedauert die Absage der Treffen und Fahrten sehr. „Viele leiden darunter.“ Dennoch stehe die Gesundheit an erster Stelle. „Die meisten Mitglieder würden aufgrund der aktuellen Lage und ihrer Gesundheit gar nicht teilnehmen.“ Und auch der Vorsitzenden ist der Ernst der Lage bewusst. In solchen Zeiten Treffen oder Fahrten zu organisieren, sei einfach unverantwortlich. Zudem würde ein gewaltiger Kostenfaktor auf den Hausfrauenbund zukommen. Denn für Fahrten müsste man statt einem nun zwei Busse anmieten, damit alle Mitglieder einen Platz finden. „Das sind dann zu hohe Kosten“, sagt Schön. Nach den neuen Regeln wären solche Fahrten und Treffen ohnehin gar nicht mehr möglich.
Keine Räumlichkeiten für ausreichend Abstand
Bereits vor einigen Monaten hatte Ilona Schön den Mitgliedern den Hausfrauenbunds die traurige Botschaft überbringen müssen. Ein weiterer triftiger Grund für die Absage jeglicher Treffen und Veranstaltungen sei, dass der Hausfrauenbund in Menden keinen Raum zur Verfügung hat, wo man den Abstand gewährleisten und die geltenden Hygieneregeln umsetzen könnte. In die Räume in der Hönnestadt könnten daher nur höchstens 40 Menschen kommen. „Wir sind aber meistens immer zwischen 110 und 120 Personen.“ Daher habe man gemeinsam beschlossen, in diesem Jahr auf Treffen und Co. zu verzichten, berichtet die Vorsitzende.
Sofern es die Lage zulässt, soll das nächste Zusammenkommen im Februar stattfinden. „Da haben wir unsere Mitglieder-Versammlung geplant, sofern ich den großen Saal auf der Wilhelmshöhe bekomme“, sagt Schön. Denn auch das sei noch nicht zu 100 Prozent sicher. Diese Versammlung soll dann in erster Linie zur Kommunikation und Unterhaltung deinen. Die Wahlen des Hausfrauenbunds sollen an diesem Tag dann eher in den Hintergrund rücken.
Kontakt ist in Krisen-Zeit wichtig
Kontakt hält Ilona Schön dennoch zu den Mitgliedern. „Ich habe auch mit einigen telefoniert.“ Das geschehe allerdings eher aus dem Zufall heraus. Viele, die sich von selbst bei der Mendenerin gemeldet haben, berichten, dass sie sehr unter der Situation leiden. „Die Treffen haben für alle eine sehr hohe Bedeutung.“
Und dann gibt es da noch die zwei, drei Mitglieder, zu denen die Vorsitzende einen sehr engen Bezug hat. „Mit denen stehe ich dann regelmäßig in Kontakt.“ Aber das sind eben wirklich nur zwei, drei Frauen, betont sie. Insgesamt informiert sie all die Frauen per Schreiben. Das erste erreichte die Mendenerinnen im August, das nächste kommt nun im November und auch zu Weihnachten soll noch ein Rundbrief folgen. „Unsere Mitglieder werden zu Weihnachten noch mal ein Schreiben bekommen und wir versuchen ihnen ein kleines Geschenk zu machen.“ Denn in der Vergangenheit habe man sich als Hausfrauenbund eigentlich immer mit weihnachtlichem Anlass getroffen.
„Ich bedauere das alles sehr“, klagt die Mendenerin. Sie habe sich lange Zeit versucht schlau zu machen und mögliche Auswege oder Lösungen zu finden. Doch Letztenendes gab es eben keine hundertprozentige Lösung und Ilona Schön weiß auch, „dass ganz viele Mitglieder gar keine Fahrten oder Treffen mitmachen wollen.“ Sie sind alle einer Meinung: Das Risiko ist einfach zu groß. „Man kann nun nichts an der Situation ändern, wir müssen einfach abwarten und schauen, wie sich die Lage entwickeln wird.“