Menden. . Für Ilona Schön ist der Hausfrauenbund Menden Forum und Netzwerk gleichermaßen – bei dem auch Männer willkommen sind.
Einst haben hier junge Mädchen und Frauen das Hauswirtschaften gelernt. Heute haben sich die Aufgabenfelder und Angebote des Hausfrauenbundes geändert. Ilona Schön hat vor kurzem den Vorsitz des Mendener Vereins übernommen. Die WP hat mit ihr über die Zukunft und die Aktivitäten des Vereins gesprochen und über die Frage, ob auch Männer als Mitglieder aufgenommen würden.
Der Hausfrauenbund hat eine lange Geschichte. Was macht der Hausfrauenbund heute, wo viele Frauen neben dem Haushalt einen (weiteren) Beruf ausüben?
Ilona Schön: Der Hausfrauenbund wurde einst gegründet, um Hausfrauen und Hauswirtschaftsmeisterinnen auszubilden. Heute wollen wir für unsere Mitglieder Forum und Netzwerk zugleich sein. Die Frauen sollen hier ohne Zwänge über alles reden können, was sie interessiert und sie sollen hier auch ihre Freizeit gestalten können. In erster Linie werden die Kontakte privat geknüpft, aber daraus kann sich natürlich auch ein berufliches Netzwerk entwickeln. Außerdem – und das ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt – sind wir auch karitativ tätig. Wir sammeln und spenden regelmäßig etwa für das Hospiz.
Was waren Ihre Beweggründe, in den Hausfrauenbund einzutreten?
Ich bin seit 2001 dabei. Als es um die Jahrtausendwende den Hype um Aktien gab, hat der Hausfrauenbund auch mitgemacht und ich bin Mitglied geworden – wie auch schon meine Mutter.
Sie haben sich bereiterklärt, das Amt der Vorsitzenden zu übernehmen. Warum?
Es hat sich sonst niemand gefunden. Wenn ich das nicht machen würde, wäre der Hausfrauenbund in Menden gestorben.
Ziele und Inhalte des Hausfrauenbundes haben sich geändert. Der Name aber bleibt?
Neue Vorsitzende des Hausfrauenbundes
Ilona Schön (69) ist seit 2001 Mitglied des Hausfrauenbundes Menden. Seit kurzem ist sie neue Vorsitzende und folgt damit auf Helga Kämper, die zehn Jahre den Vorsitz innehatte.
Ilona Schön hat bis zu ihrem Ruhestand als Vertriebsleiterin bei Kirchhof Automotive gearbeitet.
Die Mendenerin ist verheiratet und Mutter einer Tochter.
Die Mitgliedschaft im Hausfrauenbund kostet 26 Euro pro Jahr. Kontakt: schoen-menden@t-online.de.
Ich muss zugeben, dass ich bei dem Namen auch erst gedacht habe, dass das verstaubt und antiquiert klingt. Wir haben auch tatsächlich über eine Umbenennung nachgedacht, aber bislang nicht den passenden Namen gefunden. Außerdem wäre eine Umbenennung schwierig. Es ist ein Spagat zwischen den älteren Mitgliedern, die schon lange dabei sind und die wir nicht vor den Kopf stoßen wollen, und möglichen neuen Mitgliedern.
Wie alt sind denn die Mitglieder des Hausfrauenbundes?
Wir haben zurzeit 172 Mitglieder. Unser jüngstes Mitglied ist 42 Jahre alt. Es wäre schön, wenn junge Mitglieder dazukommen würden.
Welche Aktivitäten gibt es?
Zum einen bietet der Hausfrauenbund Tagesfahrten und Reisen an. Das nehmen gerade auch Mitglieder, die alleine leben und es vielleicht auch nicht gewohnt sind, alles selbst zu organisieren, gerne an. Die genießen auch den Schutz und das Gesamtpaket, das wir als Hausfrauenbund beispielsweise auf Auslandsreisen bieten können. Zum anderen gibt es unsere Monatsversammlungen mit verschiedenen Gästen. Und darüber hinaus gibt es weitere Gruppen innerhalb des Hausfrauenbundes – zum Beispiel eine Wandergruppe, einen Kochclub und früher auch Englisch-Unterricht. Da sind – je nach Interessen der Mitglieder – weitere Gruppen denkbar. Wir sind offen für Vorschläge. Wenn es Ideen gibt: Der Vorstand hilft gerne dabei, etwas zu organisieren. Wir haben ganz flache Hierarchien.
Sie sind vor kurzem zur neuen Vorsitzenden gewählt worden. Was haben Sie sich vorgenommen?
Was beim Hausfrauenbund gemacht wird, ist keine Einzelleistung, sondern das machen wir als Vorstand gemeinsam. Und da möchten wir gerne auf der karitativen Ebene mehr machen. Zum Beispiel einen regelmäßig stattfindenden Basar. Den könnte man zweimal im Jahr in Menden – vielleicht in einem leerstehenden Ladenlokal – durchführen.
Schützenvereine haben sich vielfach für Frauen als Mitglieder geöffnet, dürfen im Gegenzug bald Männer in den Hausfrauenbund Menden eintreten?
Ohnehin ist es so, dass Männer natürlich an allen Aktivitäten des Hausfrauenbundes teilnehmen dürfen. Und wir haben auch seit vielen Jahren ein männliches Mitglied. Männer sind also willkommen, überhaupt kein Problem.
Der Hausfrauenbund Menden hat keine Internetseite. Woran liegt das?
Das wird sich auf alle Fälle bald ändern. Eine eigene Homepage ist geplant. Wer Mitglied werden will oder Fragen zum Hausfrauenbund hat, kann sich bis dahin auch per Mail bei mir melden unter schoen-menden@t-online.de.
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