Menden. Weil das Rathaus wegen Corona nicht frei zugänglich ist, suchten die Initiatoren der Wunschbaum-Aktion eine Alternative – und fanden das Modehaus.
Der weihnachtliche Mendener Wunschbaum für Kinder, die in Einrichtungen der Evangelischen Jugendhilfe untergebracht sind oder aus wirtschaftlich schwachen Familien stammen, wird in diesem Jahr nicht im Rathaus stehen, sondern im Modehaus Sinn. Das teilt die Mendener das Stadtmarketing-Chefin Melanie Kersting mit: „Ab 20. November warten auch in diesem Jahr wieder hunderte Kinderwünsche darauf erfüllt zu werden. Sie sollen nun bereits zum 15. Mal am Mendener Wunschbaum hängen, ihre Erfüllung wird zu Weihnachten sicherlich für strahlende Kinderaugen sorgen. Allerdings gibt es in diesem Jahr ein paar Änderungen im gewohnten Prozess.“
Initiator Nils Kemper: „Aufgeben war keine Option“
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Trotz der schwierigen Umstände durch die Corona-Pandemie sollten auch in diesem Jahr die Kinder bedürftiger Mendener Familien nicht auf den Wunschbaum verzichten müssen, erklärt Kersting weiter. In den letzten Jahren stand der Baum mit den Wunschzetteln hunderter Kinder immer im Foyer des Rathauses, die Geschenke wurden bisher von Beschäftigten des Bürgerbüros entgegengenommen. Heute ist das Rathaus aber weiterhin nicht für den freien Durchgangsverkehr geöffnet, das Bürgerbüro hat eingeschränkte Öffnungszeiten, und Besucher kommen nur mit Termin überhaupt ins Foyer.
Sinn geeignet wegen zentraler Lage und barrerefreiem Zugang
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Deshalb soll der Wunschbaum in diesem Jahr ausnahmsweise bei Sinn in der Hauptstraße zu finden sein. „Sinn steht in zentraler Lage, ist barrierefrei zugänglich, bietet ausreichend Platz und erfüllt aufgrund gesetzlicher Vorgaben für Einzelhändler sämtliche Hygienevorschriften“, erklärt Jenni Gröhlich als Organisatorin beim Stadtmarketing. Sie freue sich den Baum in diesem Jahr dort aufstellen zu dürfen.
Corona macht beliebte Aktion zu Herausforderung: Dank an Uwe Ketelsen
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Wie in jedem Jahr werden insgesamt mehrere hundert Kinderwünsche an den Ästen hängen, die nur das Alter und das Geschlecht des Kindes preisgeben. „Gerade in diesem Jahr hat sich die Organisation des Wunschbaums als große Herausforderung entpuppt“ stellt Fabian Pröpper fest, der den Wunschbaum gemeinsam mit Nils Kemper initiiert hat. Doch Aufgeben sei für das gesamte Team keine Option gewesen. „Es ist wirklich eine tolle Geste, dass sich Uwe Ketelsen vom Modehaus Sinn bereit erklärt hat, uns bei der Aktion unter die Arme zu greifen. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich, weil dadurch das Projekt in diesem Jahr überhaupt erst stattfinden kann“, betont Nils Kemper, dass die Geschenke auch bei Sinn abgegeben werden dürfen. „Außerdem geht unser Dank an Dirk Oberkampf, der das Team vom Stadtmarketing organisatorisch bei der Durchführung unterstützt“, ergänzt Kemper.
Vorbehalt wegen Pandemie
Weitere Informationen zum Wunschbaum sollen ab dem Start zum 20. November folgen. Nach jetzigem Stand findet die Aktion wie beschrieben statt, jedoch unter Vorbehalt der weiteren Entwicklungen bezüglich der Pandemie. Die Wunschbaum-Aktion, die inzwischen auch Nachahmer in den Stadtteilen gefunden hat, ist bisher in beinahe jedem Jahr zu einem vollen Erfolg geworden. Fast immer konnten alle Wünsche der Kinder und Jugendlichen erfüllt werden. Wobei zwischenzeitlich eine finanzielle Obergrenze eingezogen wurde, da Kinder oft keine Vorstellungen von den Preisen haben und die Schenkenden nicht überfordert werden sollten.