Menden. . „Charity Tree“ steht im Rathaus wieder für großzügige Mendener bereit. Bedürftige Kinder sehnen sich nach Spielzeug, auch Kleidung ist gefragt.

Der Wunschbaum im Rathaus ist in diesem Jahr viel kleiner als die großen Sehnsüchte, die an ihm hängen: „Wir haben diesmal einen kleineren genommen, damit jeder an die Wunschzettel kommt“, lacht Simone Korte vom Stadtmarketing. Wer ein Kind aus einer bedürftigen Mendener Familie glücklich machen und zum Wunscherfüller werden will, muss sich also nicht mehr zur Decke strecken: Man pflücke einfach einen Zettel vom „Charity Tree“ und bringe ihn samt Geschenk bis zum 7. Dezember zurück ins Bürgerbüro.

Den Rest erledigen die Helferinnen um Simone Korte im Rathaus gemeinsam mit dem Katholischen Verein für soziale Dienste (SKFM) und der Evangelischen Jugendhilfe Menden. Sie haben 450 Wünsche von Kindern bis 16 Jahre gesammelt: „Bei uns wurde einfach genau hingehört, wenn die Kinder am Tisch oder beim Spielen erzählt haben, was sie gerne mal hätten“, berichtet Annemarie Heiken bei der Vorstellung des Baums im Rathausfoyer. Die Evangelische Jugendhilfe Menden betreut Kinder, die zeitweilig oder dauerhaft nicht mehr in ihren Familien leben können. Die Bescherung in den Wohngruppen findet klassisch unterm Weihnachtsbaum statt.

„Bei uns“, berichtet Richarda Grote vom SKFM, „wurden die Wunschzettel im DeCent-Laden ausgegeben – auch auf Englisch und Arabisch.“ In den Laden kämen in der Regel aber nicht die Kinder, sondern die Eltern. Auch wenn man sie darauf hingewiesen habe, dass Kinder vor allem Spielzeug bekommen sollten, hängen doch wieder viele Zettel am Baum, auf denen Dinge des täglichen Bedarfs oder warme Kleidung stehen. „Das mag bei manchen ein Verständnisproblem gewesen sein, andere kennen unsere Kultur des Schenkens so nicht. In den meisten Familien werden die Sachen aber ganz einfach dringend gebraucht.“

Mendener „total liebevoll“

Laut Simone Korte erkennen die Wunscherfüller solche Situationen erfahrungsgemäß sehr wohl – und stecken neben dem aufgeschriebenen Wunsch etwas hinzu, worüber sich Kinder und Jugendliche wirklich freuen. Korte: „Das muss man nach den Erfahrungen der letzten Jahre wirklich sagen: Die Mendener machen das total liebevoll!“

Die ersten 80 Zettel hängen seit Freitag in Form kleiner Bäume an der Tanne. Wenn der Baum gerupft ist, folgen die nächsten. So sollen möglichst alle 450 Wünsche erfüllt werden, ihr Wert darf jeweils höchstens 30 Euro betragen.

Erfüller zahlen bar – und denken an Umtausch

Das annehmende Bürgerbüro hat wie folgt geöffnet: Montag bis Mittwoch 7.30 Uhr - 17 Uhr, Donnerstag 7.30 Uhr - 18 Uhr, Freitag 7.30 Uhr -13 Uhr und Samstag von 10 Uhr bis 13 Uhr.

Bei Geschenken wie Kleidung oder Elektro sollte auch der Kassenbon ans Paket geheftet sein – falls ein Umtausch stattfinden muss. Ratsam ist deswegen auch die Barzahlung im Geschäft.

Bis Freitag, 7. Dezember, 13 Uhr, können die Erfüller die Geschenke im Bürgerbüro im Rathaus abgeben. Für den frühen Abgabetermin bitten die Organisatoren um Verständnis: „Das ist dem logistischen Aufwand der Aktion geschuldet. Wir wollen Kinder wirklich rechtzeitig zu Weihnachten mit dem Geschenk glücklich machen“, sagt Initiator Nils Kemper am Weihnachtsbaum, den wieder Kaminholz Ostermann gespendet hat.

Tipps für Wunscherfüller

Für angehende Wunscherfüller hier noch wichtige Hinweise:

Der Wunschzettel gibt den Wunsch des Kindes an und zeigt daneben Alter und Geschlecht. Das hilft bei unkonkreten Wünschen weiter.

Zur Zuordnung wird gebeten, die Wunschzettel von außen gut sichtbar an den Geschenken anzubringen. Und: Zur besseren Lagerung und Stapelbarkeit bitte keine zusätzlichen Deko-Elemente wie große Schleifen, Tannenzweige oder Schoko-Nikoläuse ans Paket anhängen.