Menden. Der „Fasanenhof“ auf Platte Heide ist geschlossen, das Gebäude verkauft. Noch-Besitzerin verschenkt einiges und erzählt, was aus dem Haus wird.
Eine Traditionsgaststätte ist für immer geschlossen – und wer will, kann sich noch ein Andenken sichern: Im „Fasanenhof“ auf der Platte Heide gab es am Wochenende einen Ausverkauf. Und in den nächsten Tagen verschenkt die Inhaberin noch einiges.
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An drei Wochenenden hat Inhaberin Edith Deppe das komplette Innenleben des „Fasanenhofs“ zum Verkauf angeboten, zum letzten Mal am vergangenen Wochenende. Ab dem 1. November geht die Immobilie an einen neuen Eigentümer über, in der einstigen Kneipe soll Wohnraum entstehen.
Gaststätte ist fast ausgeräumt
Nun ist die Gaststätte fast ausgeräumt. Lediglich einige Tische und eine Eckbank sind noch übrig. Die Tische, so plant Edith Deppe, sollen der Fußballabteilung des VfL Platte Heide unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.
Außerdem hat sie noch zahlreiche Gläser und Teller, erklärt Edith Deppe. Nach der Schließung des Lokals hatte sie bereits Gläser und auch einiges Geschirr mit nach Hause genommen. Aber die Massen, die sie in der Gaststätte hatte, könne sie zu Hause selbst über viele Jahre nicht „verbrauchen“.
Pappkartons vor der Tür
Deshalb will Edith Deppe nun in dieser Woche die restlichen Sachen in Pappkartons vor die Tür des „Fasanenhofs“ stellen: „Dann kann sich jeder, der möchte, was davon mitnehmen“, erklärt sie. „Es ist zu schade, das alles wegzuwerfen.“
Dabei will sie immer nur einen oder zwei Kartons rausstellen: „Ich möchte nicht, dass einer alles mitnimmt und die Sachen dann womöglich einfach auf dem Trödel verkauft.“ Sie möchte Gläser und Porzellan verschenken an Menschen, die die Sachen zu Hause selbst benötigen.
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Die Küche des „Fasanenhofs“ konnte sie übers Internet verkaufen, die Theke „steht jetzt bei jemandem im Garten“, berichtet sie. Diese sei aus Edelstahl, so dass sie wetterfest sei.
Tränen in den Augen
23 Jahre war Edith Deppe Eigentümerin des Hauses in Menden . In den ersten zehn Jahren hat sie den „Fasanenhof“ selbst betrieben, dann verpachtete sie ihn für insgesamt zehn Jahre. In den vergangenen zweieinhalb Jahren stand sie dann wieder selbst hinter der Theke. Dass sie die letzte Eigentümerin des „Fasanenhofs“ war, macht der Mendenerin schon zu schaffen: „Als die Theke rausgetragen wurde, standen mir die Tränen in den Augen.“
Weniger Gaststätten auf der Platte Heide
Das Gaststätten-Sterben auf der Platte Heide geht weiter: Früher gab es neben dem „Fasanenhof“ noch die Gaststätte „Heiderast“, den „Wannebach“ und den „Stucken“. „Heiderast“ und „Stucken“ sind seit einigen Jahren geschlossen. Das Gebäude des „Stucken“ an der Hermann-Löns-Straße/Ecke Spessartstraße wurde sogar abgerissen, dort stehen mittlerweile mehrere neue Wohnhäuser.
Neben Imbissen verbleibt damit auf Platte Heide lediglich eine einzige Gaststätte: das Restaurant „Olympia“ (Wannebach).
Eigentlich hatte sie für ihre Gäste mehrere größere Veranstaltungen geplant, um sich mit dem „Fasanenhof“ mit zünftigen Partys zu verabschieden. Coronabedingt musste sie alles absagen.
Nach einem Urlaub will sich Edith Deppe beruflich komplett neu orientieren – weg von der Gastronomie: „Ich habe meinen Personenbeförderungsschein neu gemacht“, erzählt sie. Bereits vor vielen Jahren habe sie in diesem Bereich mal gearbeitet.
Wer Interesse an Gläsern oder Tellern aus dem „Fasanenhof“ hat, kann auf die Pappkartons, die Edith Deppe vor dem Haus deponieren will, achten oder sich bei ihr telefonisch unter 0152-33789923 (aber nur bis zum Ende der Woche) melden.