Menden. Wegen Corona: Die NRW-Landesregierung erlaubt die Sonntagsöffnung an allen Adventssonntagen. Das sagt die Mendener Werbegemeinschaft.

An allen Adventssonntagen dürfen die Geschäfte landesweit von 13 bis 18 Uhr öffnen, verkündete NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Mittwoch die Änderungen in der Corona-Schutzverordnung. Macht Menden mit?

Durch die zusätzlichen Sonntagsöffnungen solle das Gedränge in Fußgängerzonen an den Adventssamstagen entzerrt werden, so Karl-Josef Laumann. Es handele sich um eine einmalige Maßnahme in der Corona-Pandemie. Das Land wolle damit nicht den Sonntagsschutz aushöhlen.

Sorge vor Verdi-Klage

„Das ist eine tolle Option“, freut sich Falk Steidel, Vorsitzender der Mendener Werbegemeinschaft, auf Nachfrage der Westfalenpost. Doch er ist skeptisch, ob sich die offenen Sonntag tatsächlich umsetzen lassen.

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„Es ist total egal, was unser Gesundheitsminister sagt. Solange Verdi damit nicht einverstanden ist, wird es keinen verkaufsoffenen Sonntag geben“, spielt er auf die zum Teil kurzfristigen Absagen von Sonntagsöffnungen in anderen Städten nach der Intervention von Verdi an. „Sobald Verdi klagt, ist ein verkaufsoffener Sonntag gestrichen.“

Kaufkraftstarke Zeit

Falk Steidel sieht deshalb nur dann eine Chance auf offene Geschäfte an Adventssonntagen, „wenn sich die Landesregierung zentral mit Verdi einigt“. Die Adventszeit sei eine kaufkraftstarke Zeit. Der Werbegemeinschafts-Vorsitzende sieht die Gewerkschaft in der Pflicht, sich auch Gedanken um den Erhalt von Arbeitsplätzen zu machen: „Sonst müssen die Arbeitnehmer an einem Sonntag nicht arbeiten – aber können demnächst auch Montag bis Samstag nicht mehr arbeiten, weil es ihren Arbeitsplatz vielleicht nicht mehr gibt.“

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„Mendener Winter“ noch nicht abgesagt

Der „Mendener Winter“ – am Wochenende dieser Veranstaltung sind traditionell auch immer die Mendener Geschäfte geöffnet – sei eine der wenigen Aktionen in diesem Jahr, die noch nicht gestrichen worden seien: „Der ,Mendener Winter’ ist noch nicht Geschichte.“

Doch selbst wenn es eine Einigung mit Verdi in Sachen Sonntagsöffnung geben würde „wissen wir nicht, was Corona im November und Dezember für uns bereithält“, sagt Falk Steidel. „Da gibt es viele Unwägbarkeiten.“