Menden. Frischen Wind soll er bringen, Menden zu alter Größe führen, den Rat befeuern: Die Erwartungen an Roland Schröder sind so hoch wie sein Wahlsieg.

Frischen Wind soll er bringen, Menden zu alter Größe führen, den Stadtrat für neue Ideen begeistern – und dabei transparent und klar handeln: Hoch gesteckt sind die Erwartungen an den künftigen Bürgermeister Roland Schröder, der mit mehr als 75 Prozent der Stimmen gewählt worden ist. Das macht eine WP-Umfrage am Montag deutlich. Schröder selbst erklärt, er sich „darüber bewusst, dass die Arbeit nun erst richtig beginnt, um all das anzugehen, was Menden in den nächsten Jahren braucht“. Dies wolle er „mit Demut und der notwendigen Bodenhaftung“ angehen. Wie viel Arbeit das werden könnte, wird indes in der Umfrage deutlich.

Die CDU

Der Stadtverbands-Vorsitzende Sebastian Schmidt sagt: „Bernd Haldorn und ich waren am Wahlabend bei Roland Schröder, haben gratuliert und sind sicher, dass wir ein konstruktives Verhältnis pflegen können. Denn im Vordergrund steht für alle die Stadt.“ Schröder habe im Wahlkampf zugesagt, ein offenes Verhältnis zu den Parteien und Fraktionen im Rat pflegen zu wollen. Dem werde auch die Union folgen. Schmidt und Haldorn bildeten das Wahlkampfteam des unterlegenen CDU-Bewerbers Sebastian Arlt.

Die Grünen

Ann Christin Schulz, Co-Vorsitzende der Mendener Grünen, wünscht sich von Schröder vor allem einen Wandel: die Betonung ökologischer und sozialer Aspekte – vom Radwegekonzept bis zum Bürgerhaus. Vom neuen Stadtrat erwartet sie unter einem parteiunabhängigen Bürgermeister „ein kollegiales und demokratisches Miteinander“. Die Grünen hatten Schröder unterstützt.

Die SPD

Die Sozialdemokraten erwarten laut ihrem Ortsvereins-Vorsitzenden Mirko Kruschinski von Schröder „eine intensive Bürgerbeteiligung und einen offenen, wertschätzenden Umgang zwischen Verwaltung und Politik“. Im neuen Stadtrat könne es von Jamaica bis zur Ampel jetzt unterschiedliche Konstellationen für Mehrheiten in Sachfragen geben – was gut zu einem parteiunabhängigen Bürgermeister passe.

Die FDP

„Mitreißen und begeistern“ soll Schröder die Bürger und den Stadtrat laut dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Stefan Weige, der in der ersten Runde noch einer der Konkurrenten Schröders war. Weige sieht vor allem den Vorteil des Unverbrauchten: „Roland Schröder kann abgerissene Gesprächsfäden neu knüpfen, ob zum Nordwall-Investor ITG oder zur Initiativkreis Mendener Wirtschaft.“ Eher skeptisch blickt Weige auf die in Schröders 100-Tage-Programm angekündigten Gesprächsrunden, etwa eine „Gesundheitskonferenz“ zum Erhalt des Mendener Krankenhauses: „Wir müssen aufpassen, dass wir uns da nicht in Stuhlkreisen verlieren. Die Bürger wollen Ergebnisse.“ Stefan Weige zeigt sich sicher, das die Euphorie, die der Wahlsieger mitbringe, etwas bewirken werde.

Schröder dankt Sebastian Arlt für Fairness

Auf seiner Internetseite roland-schroeder-menden. de dankt der Wahlsieger seinem Mitbewerber Sebastian Arlt „für eine faire und offene Wahlkampagne“.

Weiter heißt es: „Wir haben über Inhalte und Konzepte gestritten und nun werden wir gemeinsam und als Team die Verwaltung unserer Stadt führen. Der Auftrag der Mendenerinnen und Mendener ist eindeutig: Sie wünschen sich, dass Politik und Verwaltung eng zusammenarbeiten, mit nur einem Ziel, nämlich unsere Stadt gemeinsam nach vorne zu bringen. Daher biete ich allen demokratischen Parteien im Rat eine konstruktive und gute Zusammenarbeit an.“

Der Mendener Unternehmer Ernst Schulte, der Schröder in einer großformatigen Anzeige unterstützt hatte, hofft darauf, „dass der neue Bürgermeister die Entwicklung Mendens so gestaltet, dass wir wieder unsere Fähigkeiten erkennen“. Die Verbindung des Konservativen mit dem Fortschrittlichen mache den besonderen Status der Hönnestadt aus. Schröders Vorbildung sollte laut Schulte die Gewähr dafür bieten, bei der Digitalisierung rasch voranzukommen und die 700-Mitarbeiter-Verwaltung dank hoher Führungsqualität zu einem Team zusammenzuschweißen. „Wir wollen wieder eine erfolgreiche, weltoffene Industrie-, Kultur- und Schulstadt sein. Dass sie hier Veränderung wollen, haben die Bürger nach meiner Meinung auch in der Klarheit des Ergebnisses zum Ausdruck gebracht.“