Fröndenberg. Zunächst machte Corona dem Treffpunkt Windmühle in Fröndenberg einen Strich durch die Rechnung oder auch durchs Programm. Jetzt gibt’s neue Pläne.

Ilka Essers ist jemand, der nicht nur das Negative in der Corona-Krise sieht. Die neue Leiterin der Kreisjugendeinrichtung Treffpunkt Windmühle erzählt von beliebten Nähkursen, neuen Angeboten, Hygieneregeln und macht deutlich, dass Isolation schneller passieren kann, als man vielleicht zunächst denkt. „Ich hab das Gefühl, die Menschen schätzen das Zusammensein nun mehr, genau wie unsere Einrichtung“, sagt sie und ist damit eine der wenigen Menschen, die mit positiven Gedanken und Zukunftsausblicken aus der Krise herausgeht.

Ein kurzer Rückblick: Oktober 2019. Es ist Herbst, der Zeitpunkt, an dem der Treffpunkt Windmühle neue Projekte plant. Ein besonderer Fokus lag bereits damals auf dem Wahlprojekt für die nun anstehenden Kommunalwahlen. Ilka Essers kam erst Monate später ins Spiel. Das Projekt, damals wie auch heute unter Leitung von Yvonne Romé, kam bei den Jugendlichen gut an. Es war viel geplant: Ein Besuch im Rathaus, im Kreis- und Landtag sowie ein Ausflug zum Bundestag nach Berlin. „Doch dann kam Corona“, erzählt Romé. „Das machte uns allen einen Strich durch die Rechnung.“

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Fröndenberger fahren in Herbstferien nach Berlin

Doch nun gibt es gute Nachrichten: Die Ausflüge werden nachgeholt. Ein Besuch in Berlin ist für die Herbstferien geplant. Und auch vor der kommenden Wahl stehen noch zwei Punkte auf dem Programm: Am kommenden Dienstag findet die Veranstaltung „Du hast die Wahl“ statt, die nochmal alles rund um Kommunalwahl, Wahlprogramme sowie Wahllokale für Jugendliche deutlich macht. Die Besuche im Rathaus und Kreistag sind auch schon in Planung. „Vielleicht können wir das dann gemeinsam mit dem neuen Bürgermeister machen“, sagt Romé.

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Und in der Zwischenzeit von März bis jetzt eben wurden die 13- bis 17-Jährigen intensiv in Sachen Kommunalpolitik geschult. Dazu gehörten Programmpunkte wie ein Workshop zum 1x1 der Kommunalpolitik, es wurden Fragen geklärt, wie „Welche Aufgaben hat eigentlich eine Kommune?“ und „Wo treffe ich in meinem Alltag auf Politik?“. Romé berichtet rückblickend, dass die Workshops sehr gut bei den Teenies ankamen.

„Die Mädchen fahren total auf den Nähkurs ab“

Doch es drehte sich nicht nur alles um politische Themen. „Wir haben uns viel in das Thema eingearbeitet, um wieder Programm anzubieten und den Gruppen das Haus wieder zur Verfügung zu stellen“, berichtet Ilka Essers. Seit rund vier Wochen ist sie nun in ihrer neuen Position als Leiterin dabei. Doch auch die coronabedingten Hürden machen ihr keine Probleme. „Ich fühle mich jetzt schon super wohl“, sagt sie und freut sich. Seit dem 24. August hat der Treffpunkt wieder geöffnet. Neben einem Programm für Kinder finden auch immer kreative Workshops statt. Und auch der künstlerische Aspekt wird aufgegriffen: Ein Nähkurs, das ist ganz neu. Und kommt super an. „Insbesondere bei den Mädchen“, erzählt Essers.

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Die Arbeit hat sich in ihren Augen definitiv ausgezahlt. Doch die Umsetzung war nur dank der guten Zusammenarbeit möglich, betont Essers noch einmal. Ein weiterer Grund, warum sie sich nach so kurzer Zeit schon so wohl fühlt. Künftig möchte Ilka Essers auch das Bildungsprogramm noch ausweiten: „Auch positiv aufgefallen ist mir die Elternschaft, die hat ein hohes Interesse an Bildungsthemen. Und Medien, das ist ein wichtiges Thema für Kinder und trifft vor allem auf Gegenliebe.“