Menden. Die Katastrophen-Kultur und die Mendener Schaubühne beginnen mit einem neuem Programm. Beim M.A.T wird wieder geprobt.

Die Kulturbranche ist eine der am härtesten betroffenen - mehrere Monate lang stand das kulturelle Leben so gut wie still. Nun läuft der Kulturbetrieb in Menden langsam wieder an. Die Mendener Schaubühne und die Katastrophen Kultur e. V. starten mit ersten Programmen unter Corona-Bedingungen.

„Wir sind froh, dass es jetzt weiter geht“, sagt Jörg Wiedemann, Vorsitzender der Katastrophen Kultur e. V. Das Zimmertheater Scaramouche startet als erstes der Mendener Theater nach der Corona-Pause. Der Startschuss fällt morgen, 28. August, um 20.30 Uhr mit dem Stück „Trübel – Nichts für schwache Nerven“. Eine Komödie mit englischen Humor unter der Regie von Martin Smith. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist nur möglich durch ein umfangreiches Hygienekonzept. „Wir müssen von 100 auf 35 Besucher beschränken. Außerdem werden die Sitzplätze fest vergeben beim Betreten des Theaters und auf den Gängen herrscht Maskenpflicht“, erklärt Jörg Wiedemann. Mit der bargeldlosen Bezahlmöglichkeit wurde außerdem eine wichtige und sichere Neuerung aufgenommen.

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Ähnliche Hygieneregeln gibt es bei der Mendener Schaubühne. Hier geht es mit einem Konzert der Band „Die Grafen“ am 4. September ab 20 Uhr los. Auch dort ist die Anzahl der Sitzplätze von insgesamt 149 auf 80 Plätze beschränkt und die Plätze sind namentlich vergeben, um eine Nachverfolgung zu gewährleisten.

Programm im Scaramouche und auf der Schaubühne

Scaramouche: „Trübel – Nichts für schwache Nerven“ am 28. und 29. August, 4./5. sowie 11./12. September jeweils um 20.30 Uhr. 30. August und 6. September jeweils um 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 12 Euro (5 Euro ermäßigt). Karten sind sind in allen ProTicket-Vorverkaufsstellen erhältlich (z.B. Buchhandlung Daub und Tabak Semer), online unter www.proticket.de/scara oder telefonisch unter 0231 9172290.

Mendener Schaubühne: Konzert „Die Grafen“ am Freitag, 4. September um 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 14 Euro. Karten können unter der Rufnummer 0176 - 28529755 oder per Email an karten@mendener-schaubuehne.de reserviert werden.

Die Zeit während des Lockdowns

„Wir haben besonders am Anfang und Ende des Jahres große, einzelne Veranstaltungen und nicht viele regelmäßige. Darum waren wir von dem Lockdown nicht so stark betroffen wie andere“, sagt Holger Bernsmann, Vorsitzender der Mendener Schaubühne über den Corona-Lockdown. Anfang des Jahres fand der große Jahresauftakt noch vor Corona statt. Nur die Verlängerung dessen konnte nicht mehr stattfinden. „Perspektivisch sind wir eher betroffen. Wir müssen schauen, wie wir die Reduzierung des Publikums kompensieren können, beispielsweise dadurch öfter zu spielen“, erklärt Bernsmann. Anders sah der Lockdown im Scaramouche aus. „Es wurde alles abgesagt. Die Enttäuschung war groß. Wir haben ein paar Livestreams gemacht, aber das sind natürlich keine gleichwertigen Einnahmen“, erzählt Jörg Wiedemann.

Proben im M.A.T wieder gestartet

Genauso hart getroffen hat die Corona-Zeit auch das M.A.T. Dort ist bis jetzt noch nicht bekannt, wann es mit dem Spielbetrieb weiter gehen wird. „Im Hintergrund läuft aktuell die Planung und auch die Proben wurden wieder aufgenommen. Direkte Termine gibt es jedoch noch nicht“, erklärt Martin Böhr, 2. Vorsitzender. Eigentlich stand das Team im April kurz vor einer Premiere. Wegen Corona fiel die komplett ins Wasser. „Das war eine sehr bedrückende Zeit. Eine Erfahrung, die man kein zweites Mal machen möchte“, meint Böhr. Jedoch freut sich das Team jetzt darüber, wieder proben zu dürfen. Dabei wird, soweit wie möglich, auf den Abstand geachtet und es dürfen maximal zehn Personen gemeinsam proben. Mund-Nasenschutze werden bei den Proben allerdings nicht getragen – die gäbe es bei Aufführungen auf der Bühne auch nicht. Sobald eine Lösung für ein Konzept gefunden wird, soll der Spielbetrieb auch im M.A.T wieder aufgenommen werden.

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Einnahmen nicht im Fokus

Wie genau es dann weiter geht und wie die ersten Programmpunkte angenommen werden in den Mendener Theatern, müsse man abwarten, sagen die Vorsitzenden. Sobald es notwendig ist und es erneute Einschränkungen geben wird, müsse auch der Spielbetrieb wieder runter gefahren werden, betont beispielsweise Jörg Wiedemann. Ihm geht es jetzt jedoch weniger darum, Einnahmen zu generieren, sondern darum, wieder Kultur in Menden anbieten zu können. „Alle sind heiß darauf. Wir wollen wieder auf die Bühne“, sagt er. Bei allen der drei Mendener Kulturstätten hat die Corona-Zeit nicht solche hohen finanziellen Probleme verursacht, dass es jetzt nicht weiter gehen könnte. Alle sehen der Zukunft zuversichtlich entgegen.