Menden. Per E-Mail wendet sich ein besorgter Vater an Marcus Köchling, Schulleiter der Walburgis-Realschule in Menden. Grund sind volle Schulbusse.
Maskenpflicht, Pausenregeln und Hygienekonzepte beherrschen seit Mittwoch den Alltag in den Mendener Schulen. Im direkten Widerspruch dazu stehen die Umstände, unter denen viele Kinder und Jugendliche den Weg zur Schule antreten müssen. Überfüllte Schulbusse lassen es nicht zu, Abstände einzuhalten. Dicht gedrängt stehen die Schüler morgens und mittags aneinander. So berichtet es zumindest ein besorgter Vater. In einer E-Mail wendet sich Kay Gregel mit seinen Bedenken an Marcus Köchling, Schulleiter der Walburgisrealschule, und an unsere Redaktion.
Bedingungen erwecken Sorge
Die Bedingungen, mit denen die Kinder von der MVG befördert werden, erwecken „nicht nur Sorge, sondern blankes Entsetzen“, schreibt Kay Gregel. Besonders am Donnerstag, als viele weiterführende Schulen in Menden hitzefrei hatten, hätten sich die Schüler in die Busse quetschen müssen. Das Problem, dass zu wenig Schulbusse eingesetzt werden, um viel zu viele Schüler gleichzeitig zu transportieren, ist bereits vor Corona bekannt gewesen. Jetzt, unter Corona-Bedingungen, sei es jedoch deutlich schlimmer. „Meine Tochter hat Angst, sich im Bus zu bewegen“, sagt der besorgte Vater. „Die Kinder stehen dicht gedrängt wie beim Viehtransport. Da werden die Masken schon vom Gesicht geschoben“, führt er weiter aus.
Auch interessant
Nicht nur, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion hoch ist, gibt Kay Gregel zu bedenken. Es sei auch nicht möglich, den Kindern die Regeln der Schulen zu vermitteln, wenn diese Regeln auf dem Hin- und Rückweg zur Schule in keiner Weise einzuhalten sind. Gregel bittet in seiner Mail den Schulleiter Marcus Köchling, einen corona-konformen Schulverkehr zu veranlassen.
Auf Linienverkehr angewiesen
Das Problem dabei ist laut Köchling jedoch, dass die Walburgisschule keine öffentliche Schule ist. „Wir sind als Schule in privater Trägerschaft anders als bei öffentlichen Trägern auf den Linienverkehr angewiesen“, erklärt der Schulleiter. Eine direkte Änderung des Problems, etwa durch die Bestellung von mehr Bussen oder expliziten Schulbussen, sei daher nicht möglich. „Wir können nur die Bitte einreichen, da nachzubessern“, erklärt Marcus Köchling.
In den vergangenen Jahren sei der Kontakt der Walburgisschule zur MVG immer gut gewesen. Wenn etwas nicht gut gelaufen sei, habe die Verkehrsgesellschaft reagiert, so der Schulleiter. Auch die Beschwerde von Kay Gregel hat Marcus Köchling bereits an die MVG weitergeleitet. Eine Antwort gab es allerdings noch nicht. Auch die Pressestelle der MVG war für Nachfragen der WP am frühen Freitagnachmittag für Rücksprachen nicht mehr zu erreichen.