Hüingsen. Nach anhaltendem Protest von OBO Bettermann gegen die Dauer-Defekte der Hüingser Bahnschranke: Jetzt wird offenbar gehandelt.
Für eine überraschende Reaktion der Bahn sorgte der Aufruf von OBO-Seniorchef Ulrich Bettermann, die Hönnetalbahn als letztes Mittel stillzulegen, falls die DB die Funktion der Schrankenanlage in Hüingsen weiterhin nicht in den Griff bekommt: Die Anlage soll jetzt offenbar doch massiv überarbeitet werden, erfuhr die WP auf Anfrage von einer Bahnsprecherin.
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In deren Antwort an die WP heißt es wörtlich: „Sollen etwa Änderungen an bestehenden Anlagen vorgenommen werden, müssen Bahn, Bund und Straßenbaulastträger dies vereinbaren. Tatsächlich gibt es gemeinsame Planungen, Änderungen an dem Bahnübergang vorzunehmen. Hierzu läuft aktuell das Planfeststellungsverfahren.“ Da Bahnübergänge Straße und Schiene gleichermaßen berühren, seien sie eine „Gemeinschaftsaufgabe“. Was in Hüingsen wann genau passieren soll, konnte die Sprecherin aber noch nicht sagen. „Wir können noch keine detaillierten Aussagen darüber machen, wie der Umbau sich konkret gestaltet und in welchem Zeitraum der Umbau erfolgt.“
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Beim jüngsten Ausfall am frühen Mittwochmorgen zwischen 5.25 und 5.55 Uhr, der die drastische Reaktion Bettermanns hervorrief, habe es sich „um eine kurzzeitige Signalstörung“ gehandelt, die innerhalb einer halben Stunde habe behoben werden können. Der Defekt bewirkte laut Bettermann allerdings, dass zahlreiche OBO-Beschäftigte zu spät zur Arbeit kamen. Die Schranken-Defekte sorgen seit Jahren für Ärger, wobei die Bahn nach einem der letzten Ausfälle ausdrücklich erklärt hatte, der Übergang genüge allen Anforderungen. Schon damals hatte Bettermann protestiert und sich für eine Sanierung stark gemacht, überlegt wurden auch alternative Zufahrten in den Ortsteil, der wegen der Schranke nur „Republik“ genannt wird.
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Die Eisenbahnfreunde Hönnetal erklärten unterdessen, dass Bettermanns aktuelle Stilllegungs-Idee undurchführbar sei: „Wir werden mit großem Interesse verfolgen, wie Herr Bettermann zwei bestehende, dem Bahnverkehr gewidmete Strecken, die Hönnetalbahn und die Werksbahn der Kalkwerke, für die jeweils ein nachweisbares, zum Teil öffentliches Verkehrsinteresse besteht, stilllegen möchte.“ Dazu bedürfe es keiner Polemik, „das sind die Fakten“, so Bahnfreunde-Sprecher Johannes Schmoll.