Menden. Nicht alle halten sich an Mindestabstände und ans Masketragen: Das sorgt in Menden für mehr Einsätze. Nur selten müssen die Übeltäter bezahlen.
Abstand halten, Mund-Nasen-Maske tragen, keine Versammlung vieler Bürger – die meisten Menschen haben sich im Laufe der vergangenen Monate an eine „neue Normalität“ gewöhnt. Doch gleichzeitig hat die Corona-Schutzverordnung dafür gesorgt, dass die Polizei und das Mendener Ordnungsamt zu mehr Einsätzen gerufen werden.
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Während manche Kommunen ihr Stadtsäckel mit Bußgeldern, die nach Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung verhängt wurden, gut auffüllen konnten, verfährt die Stadt Menden hier äußert moderat, berichtet Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage der Westfalenpost: „Unsere Taktik ist es, bei Verstößen erst mit den Menschen zu sprechen und sie – wenn sie ertappt werden – auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen und sie aufzuklären.“
Erst mal nur ermahnen
Die Stadt verfahre bei Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung ähnlich wie wenn jemand beim illegalen Müllabladen oder Liegenlasssen von Hundekot erwischt werde: „Wir weisen denjenigen erst mal nur darauf hin“, sagt Johannes Ehrlich. „Und meistens funktioniert das auch.“
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Bilanz der Stadt zu Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung: „Bis jetzt waren wir nett“, fasst Johannes Ehrlich die Situation zusammen. Das kippe allerdings, wenn die Vorgaben der Schutzverordnung von manchen Menschen penetrant missachtet würden. „Da gibt es manchmal schon unangenehme Zeitgenossen, die sich nicht belehren lassen.“
Hundert Einsätze an einem Wochenende
Wie viele Einsätze die Polizei in den vergangenen Monaten wegen der Corona-Schutzverordnung hatte, kann Polizeisprecher Marcel Dilling nicht genau beziffern. Fest stehe, dass es derzeit vergleichsweise wenige seien, vor einigen Wochen sah das noch anders aus: „Da hatten wir an einem Wochenende schon mal um die hundert Einsätze im gesamten Märkischen Kreis.“
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Meist sei die Polizei alarmiert worden, weil sich mehr Menschen als erlaubt im öffentlichen Raum trafen. „Das waren dann zum Beispiel Leute, die sich auf einem Schulhof getroffen haben. Oder Menschen, die eine kleine Party mit Musik auf einem Spielplatz gemacht haben“, bilanziert Marcel Dilling. Gerade in den ersten Wochen seien Bürger sehr sensibel gewesen, „wenn drei Leute mit Bier auf einer Parkbank saßen“.
Übeltäter suchen das Weite
Nicht immer habe dies dann dazu geführt, dass Namen aufgenommen werden konnten. Bisweilen hatten die Menschen schon das Weite gesucht, ehe die Polizei eintraf und die Personalien aufnehmen konnte, erzählt Marcel Dilling.
Selbstschutz der Polizeibeamten
Und wie schützen sich die Polizisten selbst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus? Ob ein Polizeibeamter eine Maske trage oder nicht, sei von der jeweiligen Einsatzsituation abhängig, berichtet Polizeisprecher Marcel Dilling: „Wenn ich weiß, da herrscht Enge, dann ist das sicher etwas anderes als draußen in einer Situation, in der Abstand gehalten werden kann.“
Unabhängig von dem Coronavirus sei der Selbstschutz bei Polizeibeamten immer ein wichtiges Thema. Aber es gebe Einsatzsituationen, „da haben wir ein erhöhtes Risiko. Das ist einfach so.“
Doch wenn die Polizeibeamten die Übeltäter vor Ort noch antreffen und dann Platzverweise erteilen, „halten sich die meisten dran – nicht nur in Corona-Zeiten“.
Auch das Mendener Ordnungsamt fährt stadtbekannte Stellen wie Frielingsen oder den Schulhof des Hönne-Gymnasiums regelmäßig an, erläutert Johannes Ehrlich. „Aber wenn die Leute dann den Wagen des Ordnungsamtes anrollen sehen, flüchten sie. Das macht es sicher manchmal schwierig.“
Wird in Geschäften die Maskenpflicht nicht eingehalten, wird die Polizei hier in der Regel nicht alarmiert: Hier seien die Geschäftsinhaber selbst in der Pflicht.
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