Menden. Diskussion um Preise kurz vor der Vermarktung des Mendener Gewerbegebiets. Unternehmen stehen bereits Schlange.

Glaubt man WSG-Chef Tim Behrendt, ist das geplante Gewerbegebiet Hämmer II bereits in aller Munde. Rund 20 Anfragen habe er allein im vergangenen Monat erhalten. Was Mendens gewerbliches „Filetstück“ kosten soll und darf, hat nun der Bauausschuss diskutiert.

Es geht um 250.000 Quadratmeter, die laut Stadtverwaltung einzigartig in der Region sind. Das Gewerbegebiet Hämmer II soll vor allem Arbeitskräfte und Kaufkraft in die Hönnestadt bringen. Für die Vermarktung soll nun ein einheitlicher Preis von 75 Euro pro Quadratmeter festgesetzt werden.

Stefan Band (Grüne) erinnerte allerdings an eine Handlungsempfehlung aus „einer Phase der Erkenntnisgewinnung, ob wir das Gewerbegebiet haben wollen oder nicht“: Demnach solle der Preis zehn bis fünfzehn Euro unter dem zunächst kalkulierten Preis bleiben, um marktüblich zu sein. Zudem müsse zwischen bebauter und unbebauter Fläche unterschieden werden.

Rosinen herauspicken

Doch WSG-Chef Tim Behrendt will Hämmer II nicht unter Wert verkaufen. Die Flächen seien einzigartig: „Ein Filet gibt es nicht zum Hackfleischpreis“, betonte er. Bei der Auswahl der Unternehmen stehen der Stadt demnach auch alle Türen offen. Rund 20 Anfragen hätte der WSG-Chef alleine im vergangenen Monat erhalten. Die Auswahl richte sich demnach nach den zu erwartenden Gewerbesteuer-Einnahmen der Unternehmen und der Anzahl an Arbeitsplätzen, die sie in Menden schaffen.

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Erschließung und Co. mit eingerechnet, würde die Stadt erst ab einem Preis von 73,38 Euro ein Plus erwirtschaften. Welche Auswirkung ein Euro mehr in der Rechnung habe, erklärte Behrendt auch gleich: Bei einer Fläche von 3000 Quadratmetern koste es das Unternehmen 3000 Euro mehr; für den städtischen Haushalt hingegen würde dieser eine Euro rund 250.000 Euro in die Kasse spülen. „Wenn diese 3000 Euro eine Hürde sind, dann ist es für uns das falsche Unternehmen“, brachte es Behrendt auf den Punkt.

Gleichzeitig würde eine unterschiedliche Bepreisung der Grundstücke im Gewerbegebiet die Vermarktung verzögern. Mit einem einheitlichen Preis könne die WSG in den drei geplanten Bauabschnitten laufend mehr Erfahrung sammeln. „Sollte sich zeigen, dass es hakt, ist es an uns, etwas zu tun und es anzupassen“, erklärte Hubert Schulte (CDU). Der Rat soll den Quadratmeterpreis von 75 Euro in seiner nächsten Sitzung beschließen.

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