Menden. Die Arbeit an der Josefschule Lendringsen wird durch räumliche Defizite erschwert. Der Wunsch: ein Umzug.
Die Josefschule Lendringsen will umziehen. Der entsprechende Antrag von Schulleiterin Kerstin Irmer liest sich wie ein Hilfeschrei: zu wenig Platz, eine schlechte Gebäudesubstanz und eine zunehmende Zahl an Kindern – gerade auch im offenen Ganztag – erschweren die Arbeit der Pädagogen. Nun hat der Schulausschuss darüber diskutiert und man möchte dem Elternwillen Gehör schenken.
Ein marodes Gebäude
Die Josefschule Lendringsen stößt, wie Schulleiterin Kerstin Irmer schreibt, an ihre Grenzen. 150 der insgesamt 210 Kinder werden bis in den Nachmittag hinein betreut. Tendenz laut Schulentwicklungsplan: steigend. Irmer verweist vor allem auf einen ab 2025 greifenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder im Grundschulalter. Dies sei am derzeitigen Standort so nicht umsetzbar.
Rückzugsmöglichkeiten für Kinder gibt es nicht“, erklärt Irmer. Zudem müsse gerade in den Nachmittagsstunden das Betreuungsangebot auf die Flure oder die Aula verlegt werden; gleiches gilt für Lehrerkonferenzen. „Die Sanitätszimmer sind zeitgleich Kopierraum und Förderraum.“ Hinzu kommen Feuchtigkeitsschäden am Gebäude, die immer wieder Ausbesserungen nötig machten.
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Der einhellige Wunsch der Schulkonferenz und Schulpflegschaft: ein Umzug. Vorstellbar seien laut Irmer ein Neubau im Herzen Lendringsens. Oder aber ein Wechsel zur ehemaligen Hauptschule am Bieberberg. Das Gebäude dort böte „viele Möglichkeiten, ein Vorzeigeprojekt für Lendringsen zu werden“.
Dem Elternwillen Rechnung tragen
Im Schulausschuss zeigten die Mitglieder Verständnis für die Schulleitung. „Der Elternwille zählt und ist das höchste Gut“, so SPD-Ortsvereinsvorsitzender Mirko Kruschinski. Allerdings gebe es bei einigen Eltern Unsicherheiten. Der Grund: ein Besichtigungstermin der ehemaligen Hauptschule zu Jahresbeginn. Als „Nacht- und Nebelaktion“ bezeichnete Kruschinski das Vorgehen. Die Verwaltung hatte seinerzeit erklärt, dass der Termin auf Wunsch der Schulleitung angeboten wurde. Zudem hat der städtische Immobilienservice Menden (ISM) ohnehin den politischen Auftrag, den Komplex zu vermarkten.
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Kruschinski sieht die Standortfrage jedoch kritisch. Die Josefschule sei im Lendringser Zentrum besser aufgehoben. Zudem sehe er die Gefahr, dass an der ehemaligen Hauptschule eine ähnliche Situation entstehen könne wie mit der Zusammenlegung von Walram- und Heilig-Geist-Gymnasium. Demnach könnten weitere Grundschulen nachziehen und sich ebenfalls am Bieberberg ansiedeln. Kruschinskis Vorschlag: eine Befragung der Lendringser.
Für FDP-Fraktionschef Stefan Weige sei es aber nicht an der Zeit für „einen Rundumschlag zur Schulpolitik“. Auch für Dirk Huhn (Grüne) ergebe sich aus dem Antrag eine „hohe Dringlichkeit“.
Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, eine Vorlage zu erstellen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
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