Menden. Die neue Wirtschaftsförderin Carina Gramse tritt am 1. Juli bei der WSG Menden an. Ihr Job: Arbeitsplätze nach Menden holen.

Sie ist Stadtplanerin, Sozialwissenschaftlerin, seit sechs Jahren Mendenerin, 33 Jahre jung und verheiratete Mutter zweier Kinder: Carina Gramse wird neue Wirtschaftsförderin bei der WSG Menden – und von ihrem Chef Tim Behrendt schon mit ordentlichen Vorschusslorbeeren bedacht. „Carina Gramse wird zum 1. Juli bei uns im Bereich Wirtschaftsförderung anfangen und sich schwerpunktmäßig um den Wirtschafts-Service kümmern“, beschreibt der WSG-Geschäftsführer. Er freue sich, „eine so hochkarätige und vor allem dynamische Unterstützung zu bekommen“. Die Wirtschaftsförderung sei damit solide aufgestellt und könne „mit Vollgas ans Werk gehen“.

Genau das hat sich auch Carina Gramse vorgenommen, wie sie sagt. Vor ihr liegt eine in jeder Hinsicht große Aufgabe: Sie soll aus 33 Hektar Feld und Wiese in Holzen das neue Gewerbegebiet Hämmer-Süd machen.

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Entstehen soll dort ein mit hochwertigen Arbeitsplätzen gespicktes Industriegebiet. Hämmer soll Menden in den nächsten Jahren mehr Kaufkraft, den Zuzug von Familien und saftige Gewerbesteuer-Einnahmen bescheren. Bange wird Carina Gramse vor der großen Erwartungshaltung offenbar nicht: „Für mich ist das eine Herausforderung, auf die ich mich wirklich freue!“

Privat Lendringserin, beruflich aus Ense nach Menden gewechselt

Das darf man ihr abnehmen, immerhin hat sie dafür ihre erste Stelle als Wirtschaftsförderin aufgegeben, die sie erst am Jahresanfang in der Gemeinde Ense im Nachbarkreis Soest angetreten hatte. Dort war die gebürtige Ostwestfälin aus Altenbeken, die vor sechs Jahren der Liebe wegen nach Lendringsen zog, schon zwei Jahre lang für das EU-Förderprogramm „Leader“ zuständig. In ihrem Enser Büro habe sie sich sehr wohl gefühlt, beschreibt die 33-Jährige. Doch als sie die Ausschreibung der WSG sah, „da musste ich schon sehr mit mir kämpfen“. Denn für die Stadt, in der die eigenen Kinder aufwachsen, an einer so wichtigen Aufgabe wie Hämmer mitzuwirken – das sei ein sehr starker Antrieb für die neuerliche Bewerbung gewesen.

Ungewöhnliche Fächer-Kombi: Stadtplanung und Sozialwissenschaft

Ihre ungewöhnliche Kombination aus Stadtplanung und Sozialwissenschaften erklärt sie so: „In der Planung geht’s immer um Gebäude oder Straßen, das hatte mir zu wenig mit Menschen zu tun, die ja letztlich die Experten für ihre Umwelt sind.“

Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing als Marken

Die WSG mit Sitz im ehemaligen Café Dreispitz soll künftig nach außen mit ihren beiden Arbeitsbereichen in Erscheinung treten: „Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing sollen unsere Marken sein“, sagt Tim Behrendt.

In der Wirtschaftsförderung sind Tim Behrendt und Carina Gramse tätig, dazu Bettina Dodt (Menden-Gutscheine), Monika Edner-Krieger (Mendener Technologie- und Gewerbezentrum, kurz MTGZ), Jessica Braun (Touristik) und Eva Ellert (Backoffice für beide Bereiche).

Die Stadtmarketing GmbH ist der Bereich von Melanie Kersting als Geschäftsführerin und ihrer Mitarbeiterin Jenni Gröhlich.

Deshalb habe sie das Studium der Angewandten Sozialwissenschaften in Dortmund an ihren in Detmold bestandenen Bachelor angehängt. „Das war auch gut so, denn in der Berufstätigkeit hat sich bestätigt, wie spannend die Kommunikation mit Bürgern und Unternehmen ist.“

„Unbürokratisch und flexibel“: WSG kann Bewerberin von sich überzeugen

Aus Ense habe sie nicht weggemusst, doch im Zuge ihrer Bewerbung habe sie die WSG Menden als „sehr unbürokratisch und flexibel aufgestellt“ erlebt, berichtet Gramse. „Man kann mutiger und offener als anderswo an die Aufgaben herangehen“ – dieser Eindruck habe den Ausschlag zum Wechsel gegeben. Und: „Ich bin zuversichtlich, dass ich auch zu den Mendener Unternehmen ein offenes Verhältnis auf Augenhöhe pflegen kann.“

Sie erwarte eine sehr facettenreiche Aufgabe, und die Vorgaben der Politik bildeten dafür eine tragfähige Grundlage, sagt sie. Und setzt selbstbewusst hinzu: „Wir haben in Hämmer viel zu bieten. Da dürfen wir dann auch wählerisch sein.“