Menden. In Zeiten der Corona-Pandemie setzen einige Schulen schon auf digitale Angebote. Ein Arbeitskreis soll ein Konzept für Tablet-Klassen erstellen.
„Es soll der Startversuch an den weiterführenden Schulen sein“, sagt Peter Maywald. Konkret geht es um die Einführung sogenannter Tablet-Klassen in der Hönnestadt. Wie ein solcher Start aussehen kann, erklärten nun Experten im Schulausschuss.
Die Vorstellung
Gerade in Zeiten von Corona, so Maywald, hätten die Schulen bewiesen, „dass sie improvisieren können“. Angebote für digitales Lernen stehen hoch im Kurs, die Umsetzung musste zügig vonstatten gehen. Christian Jahnke, Lehrer an der Sekundarschule Soest, hat den Mitgliedern des Schulausschusses nun erklärt, wie die Einführung sogenannter Tablet-Klassen gelingen kann. Jahnke selbst begleitet ein vergleichbares Projekt in Soest seit vier Jahren.
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„Hals über Kopf loslegen, funktioniert nicht so gut“, berichtet er. Demnach gilt es, alle Beteiligten - Lehrer wie Schüler - einzubinden und regelmäßig zu schulen. Gleichzeitig müsse die digitale Infrastruktur klar sein. Etwa ob die Tablets privat und schulisch genutzt werden können. An der Sekundarschule Soest sind private Apps nur nach Schulschluss freigeschaltet. Während des Unterrichts können nur freigegebene Lern-Apps verwendet werden.
Die Umsetzung
Die Soester Schule hat die Tablet-Klassen in Eigenregie umgesetzt. Doch es gibt auch Anbieter, die das Komplettpaket – von Software-Unterstützung bis hin zu den Tablets selbst – vertreiben. „Die Pandemie hat die Dringlichkeit der Digitalisierung nochmals deutlich gemacht“, sagt Uwe Kellermann vom Kölner Dienstleister QSC. Er erklärte den Ausschussmitgliedern, wie eine Komplettlösung aussehen und das digitale Klassenzimmer umgesetzt werden könnte.
Die Fragen
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„Wie sorgen Sie dafür, dass die Tablets immer geladen sind?“, wollte Sebastian Meisterjahn (SPD) von den Experten wissen; es könne ja immer mal vorkommen, dass die Schüler das zuhause vergessen. In Soest gebe es dafür „iPad-Regeln“, die mit der Schülerversammlung abgestimmt sind. Allerdings stellten Tablets dort eine Ergänzung zum bestehenden Unterricht dar, es könne jederzeit auch analog weiterunterrichtet werden. „Gibt es Rückmeldungen von den Schülern?“, fragte dazu Noah Schweins (CDU). Die Tablet-Klassen seien in „Zusammenarbeit mit den Schülern“ überhaupt erst entstanden, so Christian Jahnke. Zudem dient die iPad-AG in Soest als Multiplikator; Kinder und Jugendliche können sich so gegenseitig weiterbilden.
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Von einer Einführung ist Menden noch ein Stückweit entfernt. Der Schulausschuss sollte lediglich einen Arbeitskreis beschließen, der sich um Konzept um Umsetzung kümmern soll. Doch genau hier sah FDP-Fraktionschef Stefan Weige Probleme: „Ich halte es für schwierig, das konzeptionell-pädagogische Konzept und die Technik von Anfang an zu vermischen.“ Doch für Tina Reers (Grüne) ist genau das ein wichtiger Baustein: „Beide Bereiche müssen zusammenarbeiten.“ Dirk Huhn (Grüne) merkte an, dass die Grundschulen dabei nicht außen vor bleiben sollen. „Wir sollten das im Laufe der Zeit auf alle Schulen ausweiten.“
Die nächsten Schritte
Einstimmig beschloss der Schulausschuss den Arbeitskreis, der aus Mitgliedern der Verwaltung, den schulpolitischen Sprechern der Fraktionen, der Schulleitung sowie der städtischen IT-Abteilung bestehen soll. „Wir müssen dort nun Tempo reinbekommen, sonst sind wir bei der nächsten Corona-Welle noch immer nicht weiter“, betonte der Ausschussvorsitzende Peter Maywald.
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