Menden. Das Mendener Restaurant Konfuzius bietet wieder Buffet an. Das Coronavirus hatte das bisher verhindert. Sprechen soll vermieden werden.
Ein leckerer Duft wabert endlich wieder durch das chinesische Restaurant Konfuzius in der Windthorstraße. Nach wochenlanger Pause aufgrund des bundesweiten Corona-Lockdowns können Gäste nun wieder am Buffet schlemmen. Doch das war nicht so einfach. Ein Hygienekonzept musste her, Desinfektionsspender aufgestellt und Abstandsmarkierungen eingezeichnet werden.
„Es war anfangs eine wirklich große Herausforderung für uns alle“, berichtet der Sohn des Inhabers, Kevin Chen. Eigentlich hilft der 18-Jährige als Kellner im Restaurant aus, doch das fällt aktuell weg. Stattdessen hat er am Konzept mitgearbeitet, kümmert sich um den Auftritt des Lokals in sozialen Netzwerken. „Vor Corona hatten wir sowas wie Facebook gar nicht, wir brauchten es einfach nicht.“ Doch durch den deutschlandweiten Lockdown Mitte März mussten sie sich eine Alternative überlegen. „Neben Werbung über Facebook haben wir auch Plakate entworfen.“ Diese prangen an der Hauswand des Restaurants.
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Weniger als die Hälfte
Die Buffet-Eröffnung fordert strikte Vorschriften: Vor jedem Gang zu den Speisen müssen sich die Kunden ihre Maske aufsetzen und die Hände desinfizieren. Das Sprechen soll am Buffet vermieden und auch der Abstand muss strengstens eingehalten werden. Außerhalb von Corona kommen bis zu 120 Gäste in das chinesische Restaurant. Nun dürfen maximal 50 hineingelassen werden. Sonst könne man den Abstand nicht gewährleisten. Inhaber Yong Chen und seine Ehefrau Min Feng Gao kontrollieren den ganzen Ablauf.
Ursprünglich war das Buffet anders geplant, erzählt Kevin Chen. „Am ersten Wochenende haben wir es so gehandhabt, dass wir den Gästen die Speisen zu Tisch gebracht haben.“ So konnte sich jeder Gast etwas vom Buffet aussuchen, jedoch am Tisch sitzen bleiben. Allerdings war das bei vielen Kunden schlichtweg nicht machbar; noch dazu, so berichtet der 18-Jährige, sei das Konzept von einigen Gästen sehr negativ aufgefasst worden. „Sie wollten ihre Freiheit haben, sich selbst am Buffet zu bedienen, das kann ich auch verstehen.“
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Schwierige Situation
Trotz einiger Beschwerden sei es eher der Einzelfall: „Die meisten haben das Konzept gut angenommen.“ Doch der Aufwand war nun mal zu hoch. Daher habe sich der Familienbetrieb dazu entschieden, unter den vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregelungen die Gäste selbst zum Buffet gehen zu lassen. „Bisher hat sich jeder daran gehalten“, sagt Kevin Chen.
Nach Bekanntgabe der Lockerungen in Nordrhein-Westfalen und somit auch in Menden habe das chinesische Restaurant zunächst mit der Buffet-Öffnung gezögert. „Wir sind am Ende verantwortlich, die ganze Situation ist sehr schwierig.“ Doch aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der Einbußen der letzten Wochen und Monate fiel die Entscheidung zugunsten des Buffets. „Wir sind einfach für das Angebot bekannt, das macht uns aus“, so Chen weiter.
Eine deutliche Kundenverringerung verspürte das Mendener Lokal Konfuzius bereits, bevor das Coronavirus sich in Deutschland ausbreitete. „Ich denke, das lag daran, dass es in Wuhan ausbrach und die Menschen dann einfach Angst hatten.“