Fröndenberg. Die Zahl der Corona-Infizierten sowie die der Todesfälle im Kreis Unna schwanken. Nun begründet die Behörde die teils vorgenommenen Korrekturen.
Aktuell gibt es in Fröndenberg zwei Corona-Infizierte. 20 Menschen sind an dem Virus bereits verstorben. Doch immer wieder kommt es zu Abweichungen bezüglich Infektions- und Todeszahlen – zuletzt hatte Heinz Fleck, Geschäftsführer des Schmallenbach-Hauses, dies kritisiert. Der Kreis vermeldete am 26. Mai keine Infizierten mehr in der Ruhrstadt – doch zu diesem Zeitpunkt hätten noch zwei Mitarbeiter und ein Bewohner das Virus in sich getragen. Constanze Rauert, Pressesprecherin des Kreises Unna, äußert sich zu den Vorwürfen und nennt drei Gründe für die Veränderungen der jeweiligen Zahlen.
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Meldeweg
„Wer auch immer einen Menschen auf Corona untersucht oder testet, muss das der Kreisgesundheitsbehörde melden“, sagt Rauert. Diese erfasse im nächsten Zuge die Daten und teile sie dem Robert-Koch-Institut mit. Der Meldeweg sei überall derselbe und scheint eigentlich simpel. „Aber wir sind auch alle nur Menschen“, fügt die Pressesprecherin hinzu. So könne es passieren, dass in der aktuellen Situation einige Fälle teils viel zu spät gemeldet werden. „Das muss dann selbstverständlich nachgetragen werden, dadurch verändert sich dann die Statistik.“
Corona-Tests
Immer mehr Menschen werden auf das Coronavirus getestet. Doch der Test sei „leider“ nicht zu 100 Prozent sicher, sagt Constanze Rauert. „Das hat nichts mit dem Kreis Unna zu tun, jeder nutzt denselben Test.“ Doch es vorkommen, dass „ein Patient, der an einem Tag positiv getestet wurde, am nächsten Tag negativ ist – und andersherum“. Dieses Problem sei bekannt, doch zurzeit gebe es dafür keine Lösung.
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Ummeldung
Der dritte Grund für abweichende Zahlen von Infektions- und Todesfällen sei in den letzten Monaten häufiger vorgekommen. „Beispielsweise gab es Studenten, die positiv getestet wurden. Sie waren hier im Kreis Unna gemeldet, wohnten allerdings schon seit längerer Zeit in Münster, weil sie dort studieren“, erklärt die Pressesprecherin. Wenn das Ummelden vergessen wird, muss die Statistik im Nachhinein korrigiert werden, worauf die Abweichungen ebenfalls zurückzuführen seien.
Bezüglich der Todesfälle muss man ganz klar zwischen den Menschen unterscheiden, die an dem Coronavirus oder mit dem Coronavirus verstorben sind, so Rauert. Im Nachhinein stelle sich manchmal heraus, dass der Patient zwar positiv getestet wurde, Covid-19 allerdings nicht die Todesursache war. Sie betont ausdrücklich, dass kein „Meldechaos“ herrsche. Ebenso sei die Behörde auf den Meldeweg angewiesen. „Wir schneiden uns die Zahlen ja nicht aus dem Bauch.“ Dass in der derzeitigen Situation ein Meldeweg verpasst wird, möchte Rauert nicht entschuldigen, jedoch macht sie darauf aufmerksam, dass „wir alle nur Menschen sind“.