Menden. Seit April wächst in Menden eine bunte Kette aus bemalten Steinen immer weiter. Iris Dabruck möchte damit für Abwechslung sorgen und Mut machen.
Langsam aber sicher drohen vielen Eltern die Ideen auszugehen. Seit Wochen müssen zahlreiche Mütter und Väter den Spagat zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung gleichermaßen meistern. Iris Dabruck aus Menden will Abhilfe schaffen. Mit bemalten Steinen möchte sie eine Beschäftigung für den Nachwuchs bieten – jeder Stein kann dabei Teil des großen Ganzen sein. Bis zu 300 Steine sind in den vergangenen Tagen bereits rund um die St.-Vincenz-Kirche in Menden ausgelegt worden. Sie sorgen nicht nur für Beschäftigung bei den Kleinen, sondern auch für kleine Farbtupfer inmitten der tristen Corona-Krise.
Das steckt noch hinter der Aktion
Steine zu bemalen und sie zu verstecken, ist ein aktuell sehr beliebter Trend. Menschen bemalen Steine und legen diese in der Natur oder in Städten aus.
Die größte Gruppe bei Facebook ist die Gruppe „Sauerlandstones“ von Anisha Karthaus. Die Gruppe gibt es seit einem Jahr und verfügt bereits jetzt über 10.000 Mitglieder.
Die „Sauerlandstones“ wurden unter anderen bereits in Neuseeland entdeckt. Wer einen Stein findet, postet oft auch ein Bild in den bekannten Gruppen.
Aneinandergereihte bunte Steine gibt es in diesen Wochen bereits in einigen Städten. Genau diese hat sich die Mendenerin Iris Dabruck für ihre Aktion zum Vorbild genommen. „Ich habe mir gedacht: ,Wieso sollten wir sowas in Menden nicht auch machen?’“, sagt sie. Entschlossen nimmt sie alles was benötigt wird, um die gesammelten Steine schön herzurichten in die Hand. 15 Unikate stellt sie her und legt sie in der Innenstadt aus.
Einmal in der Woche wird gezählt
Sie selbst gehört zur Risikogruppe und begibt sich deswegen nur einmal in der Woche in die Stadt, um nach den Steinen zu sehen. „Es ist schön zu sehen gewesen, dass die Steine noch an Ort und Stelle liegen“, sagt Iris Dabruck.
Es dauert nicht lange, bis ihr viele Mendener und Mendenerinnen folgen. Bei ihrer letzten Zählung waren es bereits 287 bunte Steine mit verschiedenen Motiven, die sich vom Haus Oberkampf bis zum Jugendzentrum auf einer Mauer aneinandergereiht haben. „Inzwischen dürften es bereits über 300 sein“, sagt sie. Die Aktion kommt gut an und sorgt in diesen Tagen für Abwechslung – sowohl im Stadtbild wie auch in den Haushalten.
Die farbigen Steine werden von Privatleuten aus der gesamten Stadt bemalt und an Ort und Stelle ausgelegt. Für Iris Dabruck ist die Aktion eine schöne Beschäftigung, das Feedback, das sie von vielen auf ihr hochgeladenes Video bei Facebook bekommt, ermutigt sie zudem, damit weiterzumachen. Die Lahrfelderin freut sich, dass viele Kinder und Senioren teilnehmen. „So kann jeder Teil des Ganzen werden“, sagt sie. Kinder hätten eine Beschäftigung und würden kreativ werden.
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Unterstützt wird sie von ihrem Freund Frank Mackenbruck. Er fährt in den frühen Morgenstunden mit ihr in die Stadt, legt Steine aus und hängt Schilder auf. Diese sollen darauf hinweisen, dass die Aktion in der Corona-Krise Mut machen und für einen schönen Zeitvertreib sorgen soll. Das ist der Mendenerin angesichts der Resonanz bereits gelungen.
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