Menden. Halten sich die Mendener an die Corona-Appelle von Medizinern und Politikern? Unser Reporter hat die Situation in Menden unter die Lupe genommen.

Eindringlich sind die Appelle von Politikern und Experten: nicht in großen Gruppen treffen, nur mit den Menschen aus dem eigenen Wohnumfeld Zeit verbringen. Wenn möglich, gleich ganz zuhause bleiben. Halten sich die Mendener daran? Ein (freilich nicht repräsentativer) Blick in die Mendener Innenstadt und an beliebte Hotspots der Naherholung am Samstagnachmittag.

Innenstadt

Auf den Straßen ist zu dieser Zeit noch einiges los, fast wie an einem normalen Wochenende. Viel los (wenn man den Blick auf die Parkplätze zum Maßstab nimmt) scheint in Supermärkten und Baumärkten zu sein.

Die Mendener Innenstadt ist am Samstagnachmittag nahezu menschenleer
Die Mendener Innenstadt ist am Samstagnachmittag nahezu menschenleer © Alexander Lück | Alexander Lück

Dann aber schweift der Blick durch die Bahnhofstraße mit der prägnanten Vincenzkirche im Hintergrund. Fast kein Mensch ist hier zu sehen. Vielleicht zehn Autos parken vor dem neuen Rathaus. Die Fußgängerzone wie ausgestorben, man könnte sagen, es hängen mehr Zettel in den Schaufenstern mit Informationen zur aktuellen Schließungssituation als überhaupt noch Bürger unterwegs sind. Geöffnet haben im südlichen Teil der Fußgängerzone überhaupt nur noch der Tabak- und Zeitschriftenladen sowie die Drogerie. Aber der Andrang hier ist mehr als überschaubar. Wer hier noch unterwegs ist, für die letzten Besorgungen oder eine kleine Runde an der frischen Luft (vielleicht auch mit einem vierbeinigen Freund), der hält sich an die Regeln.

Der einzige Verstoß, der sich beobachten lässt: eine Gruppe von vier Jugendlichen auf den Stufen vor der Vincenzkirche. Aber zumindest sitzen sie dort mit großen Abstand zueinander.

Auch interessant

Das Wetter am Samstagnachmittag ist zumindest vor-frühlingshaft. Besser, als vorhergesagt, durchgehend sonnig, wenn auch etwas frisch. In den zweistelligen Bereich schaffen es die Temperaturen nicht. Auf eine Mendener Innenstadt fast ohne offene Geschäfte, ohne Eisdiele, Café oder Imbiss und andere Möglichkeiten der Zerstreuung scheinen die Mendener also keine Lust zu haben. Dafür zieht es viele in die Natur.

Hexenteich

Ortswechsel, etwa 15.30 Uhr. Klassische Bundesligazeit üblicherweise an einem Samstag (denn auch das wird einigen sehr fehlen im Moment). Auf dem Parkplatz am Hexenteich ist kaum noch eine Lücke frei. Kinderstimmen schallen durch den Wald, nicht nur vom kleinen Rundweg direkt am Ufer, auch die Wege im weiteren Radius durch den Lahrwald sind besser genutzt als sonst an einem Wochenende. Aber die erfreuliche Nachricht auch hier: Zumindest beim WP-Besuch (der Reporter nutzt die Gelegenheit auch für einen ausgiebigen Spaziergang) haben sich keine großen Gruppen zusammengefunden. Vielleicht meiden sie aber auch einfach die offensichtlichen Orte wie das allseits beliebte Naherholungsgebiet.

So ist es vorbildlich: nur in Kleinstgruppen von zwei Personen spazieren gehen, wie hier am Hedxenteich
So ist es vorbildlich: nur in Kleinstgruppen von zwei Personen spazieren gehen, wie hier am Hedxenteich © Alexander Lück | Alexander Lück

Hier sind lediglich Paare, einzelne Personen oder Familien unterwegs. Wenn man sich begegnet, machen alle einen bewusst großen Schritt zur Seite. Geredet wird (so weit man das mitbekommen kann, der Abstand soll ja eingehalten werden) über die dringende Notwendigkeit, zwischendurch auch mal an die frische Luft zu kommen, aber auch über die Sorgen und Einschränkungen, die die Corona-Ausbreitung noch in anderen Bereichen mit sich bringt.

Auch interessant

Fahrradfahrer sieht man auch noch einige in der Stadt, am Hönneufer, im Wald wiederum sind manche auch auf dem Rücken ihrer Pferde unterwegs.

Biebertal

Das Biebertal in Lendringsen aber ist am Samstagnachmittag nicht stark frequentiert. Die Spielplätze sind natürlich in der ganzen Stadt offiziell gesperrt. Im Gegensatz zur Stadt Fröndenberg, wo die Geräte alle mit Flatterband abgesperrt sind, sind es in Menden teilweise nur Zettel, die auf das Verbot hinweisen. Aber auch hier der Eindruck, dass sich alle Bürger daran halten.

Ob nun die Spielplätze im Biebertal oder andere Spielgelegenheiten in Lendringsen vor dem Gewoge-Haus an der Sparkasse oder vor der evangelischen Kirche: kein Mensch zu sehen. Es scheint also, dass sich die Mendenerinnen und Mendener an diesem Samstag überwiegend an die Regeln gehalten haben.

Mehr Nachrichten, Texte und Videos aus Menden finden Sie hier.