Menden. Die Stadt Menden hat mit einer Krisen-Erklärung zum Coronavirus für Irritation gesorgt. Bürgermeister Martin Wächter (CDU) wird vermisst.
Die Stadtverwaltung irritiert mit einer Krisen-Erklärung zum Coronavirus. In einem Brief an alle Bürger meldete sich Donnerstagabend der wahlkämpfende Erste Beigeordnete Sebastian Arlt zu Wort. Bürgermeister Martin Wächter schwieg dagegen zum Thema. Das sorgte umgehend für Gerüchte, sogar von einer schweren Erkrankung des Bürgermeisters. Die Stadtverwaltung dementiert und liefert Erklärungen.
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Stadtsprecher Johannes Ehrlich beruhigt: „Martin Wächter geht es hervorragend. Er erfreut sich bester Gesundheit.“ Arlt habe das Schreiben in Vertretung für den Bürgermeister verfasst. Dieser sei am Donnerstag tatsächlich abwesend gewesen, weil er sich eigentlich in seinem lange geplanten Urlaub befand. Wächter habe aber seinen Urlaub unterbrochen und eine geplante Reise gar nicht angetreten. Der Bürgermeister nahm selbst am Freitag an den Sitzungen des Krisenstabes im Rathaus teil. Sowohl Arlt als auch Wächter saßen Freitag bis in den Nachmittag in den Sitzungen.
Arlt schreibt „in Vertretung des Bürgermeisters“
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Das Schreiben ist mit Arlts Foto und dem Hinweis „in Vertretung des Bürgermeisters“ versehen. Arlt erklärt in einer direkten Ansprache an alle Bürger: „Ihre Stadtverwaltung nutzt alle ihre Möglichkeiten, um Sie und Ihre Gesundheit zu schützen. Bitte unterstützen Sie uns, indem Sie sich selbst schützen, aber auch ein Auge auf Ihre Mitmenschen haben!“ Der Erste Beigeordnete, der von der CDU zum Bürgermeisterkandidaten nominiert wurde, sagt: „Wenn wir alle zusammenhalten und die notwendige Ruhe bewahren, werden wir auch diese Krise meistern!“
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Kritiker und politische Gegner sehen Arlts Erklärung, die im Normalfall nur einem Bürgermeister vorbehalten ist, als Wahlkampf unter dem Siegel des Kampfes gegen Corona. Die Erklärung von Sebastian Arlt sei kein Wahlkampf und schon gar nicht so gedacht gewesen, sagt dagegen Johannes Ehrlich, der die Erklärung als Stadtsprecher verbreitete: „Wir haben bewusst diese persönliche Ansprache gewählt. Wir wollen signalisieren, dass wir persönlich für die Mendener da sind.“ Das gelte jetzt ganz besonders. Wahlkampf.
Sebastian Arlt: Ich komme meiner Verantwortung nach
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Auch Sebastian Arlt reagiert auf WP-Nachfrage: Er könne die Kritik politischer Gegner nur hinnehmen: „Hätten wir nichts gesagt, dann hätte man uns unterstellt, dass wir nichts gesagt haben.“ Er komme jetzt seinen Aufgaben als Erster Beigeordneter nach: „Dass wir im Moment einen Wahlkampf haben, ist so. Aber ich habe eine Verantwortung und dieser Verantwortung komme ich nach.“
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