Menden. Susanne Leser hat Grund zu Feiern: Ihre Boutique „Glücksgriff“ in der Mendener Innenstadt feiert zehnjähriges Bestehen.

Zehn Jahre am Platz – das Modegeschäft „Glücksgriff“ hat eine Marke erreicht, die so in einer mittelgroßen Stadt wie Menden nicht selbstverständlich ist. Trotz Baustellen vor der Tür und der gestiegenen Konkurrenz im Internet hält sich das Geschäft von Inhaberin Susanne Leser weiter tapfer. Vor allen Dingen der Aspekt des persönlichen Services spielt dabei eine wichtige Rolle.

„Durchgehalten“ ist das Wort, das Susanne Leser benutzt, wenn sie auf das zehnjährige Bestehen ihres Geschäfts zurückblickt. Es beschreibt die Sorgen, die eine Unternehmerin in der Mendener Innenstadt hat, ganz gut. Seit Jahren sinke die Zahl der Kunden, vor allem die Umgestaltung der Fußgängerzone habe zu Umsatzeinbußen geführt. Wie hoch diese Einbußen sind, kann Susanne Leser nur schlecht abschätzen. Da sie aber inzwischen beinahe jeden Tag von morgens bis abends im Laden steht, könne sie das gut einschätzen.

Tür aufmachen und hoffen reicht nicht

Seit einigen Wochen aber ist die Umgestaltung abgeschlossen, nur noch wenige kleine Baustellen zeugen von den Arbeiten. „Wer hat schon so eine schöne Innenstadt“, sagt Leser. Sie hofft darauf, dass die zuletzt durch Bauarbeiten entnervten Mendener wieder häufiger den Weg ins Zentrum finden.

Aktionen zum runden Geburtstag

In dieser Woche feiert das Bekleidungsgeschäft sein zehnjähriges Bestehen mit einigen Aktionen.

So gibt es beispielsweise Rabatt auf das gesamte Sortiment im Outlet. Jeder Kunde nimmt außerdem an einer Verlosung teil.

Zusätzlich dazu gibt es auch einen Fotowettbewerb auf Instagram. Dem Gewinner des Wettbewerbs winkt ein Warengutschein im Wert von 100 Euro.

Denn nur, wenn die Menschen wieder mehr in den Geschäften vor Ort einkaufen würden, so sagt Leser, kann es auch in Zukunft noch eine belebte Innenstadt geben. „Bei dieser Wahl wird mit den Füßen abgestimmt“, sagt sie. Auf den Weg machen und nicht im Internet per Klick bestellen – so lautet ihr Wunsch für die Zukunft.

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Doch alleine darauf zu hoffen, dass die Mendener nach der Umgestaltung wieder in die Innenstadt strömen, geht nicht. Das weiß auch Susanne Leser. Immer wieder versucht sie mit besonderen Aktionen zu locken. Mal gibt es einen Preisnachlass, mal einen Gewinnspiel, mal bittet sie das Einkaufen in ihrem Geschäft für einen geschlossenen Kreis zu besonderen Öffnungszeiten an. „Wir müssen den Menschen auch etwas bieten. Die Zeiten wo wir die Tür aufmachen und die Leute kommen, sind vorbei“, sagt sie.

Kunden oft mit Namen bekannt

Als größten Pluspunkt für den nun schon zehnjährigen Erfolg ihres Geschäfts führt Susanne Leser aber die persönliche Beratung an. Ihre Mitarbeiterin Ulla Hornkamp und sie können die meisten Kunden bereits per Namen ansprechen. „Uns ist wichtig, dass sich der Kunde aufgehoben fühlt“, sagt Leser.

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Trotz des wachsenden Konkurrenz durch den nicht-stationären Verkauf im Internet schaut Leser optimistisch in die Zukunft. „Die Handelslandschaft verändert sich ohnehin gerade. Aber ganz ohne Läden vor Ort wird es nie gehen“, sagt sie. Das Anfassen und die Anprobe der Ware, die damit verbundenen Emotionen könnten beim Kauf im Internet eben nicht abgebildet werden.

Dem Konzept möchte Susanne Leser deshalb auch in Zukunft treu bleiben. Warum auch nicht, schließlich hat sich die kleine Boutique ­an der Kirchstraße in Menden ja inzwischen auch schon seit zehn Jahren behauptet.