Menden/Märkischer Kreis. Immer mehr besorgte Nachfragen zum Thema Corona erreichen die Ärzte und Krankenhäuser. Die Mediziner in Menden erleben teils absurde Anfragen.

Die Nachrichten über das näher rückende Corona-Virus sorgen auch in Menden für besorgte Nachfragen: „Es kommen mehr Menschen in die Ambulanz, die sich danach erkundigen“, berichtet Kliniksprecher Christian Bers auf WP-Anfrage. Einige davon wähnten sich gefährdet, nur weil sie kürzlich etwa beim Chinesen zum Essen waren. Eine ähnliche Blüte erlebte am Donnerstag der Hausarzt Peter Brall, Sprecher der Mendener Ärzteschaft: Der Allgemeinmediziner wurde zum Beispiel gefragt, ob es etwas zu bedeuten habe, dass vor seiner Praxis Chinesen zu sehen gewesen seien.

Dass dies allein nicht für eine Ansteckung reicht, ist laut Kliniksprecher Bers nicht der einzige Denkfehler: „Wer tatsächlich glaubt, er könne mit dem Corona-Virus infiziert sein, sollte nie und nimmer einfach durch den Eingang spaziert kommen, weil er dabei schon Leute anstecken kann, sondern selbstverständlich anrufen!“ Das gelte natürlich auch für alle Arztpraxen.

Telefonische Erstaufnahme

Unter der Mendener Klinik-Nummer 168-0 sei das Vincenz-Krankenhaus rund um die Uhr erreichbar. Wer beunruhigt sei, werde dann systematisch befragt, etwa nach Symptomen, Risikogruppe oder einem Auslandsaufenthalt in den letzten Wochen.

https://www.waz.de/staedte/menden/appell-erst-telefonieren-dann-in-praxis-oder-ambulanz-id228564761.htmlKommt das Krankenhaus zu dem Schluss, dass tatsächlich ein Verdachtsfall vorliegen könnte, dann würde der Anrufer an eine der beiden Kliniken im Märkischen Kreis verwiesen, die über sichere Schleuseneingänge verfügen: „Das sind die Lungenklinik in Hemer und das Klinikum Lüdenscheid.“

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Auch in den Katholischen Krankenhäusern in Menden und Iserlohn bereite man sich unterdessen vor. So habe es kürzlich eine zweite Runde mit der Klinikleitung, dem Ärztlichem Direktor Dr. Markus Berghoff, dem MK-Amtsarzt, den Chefärzten beider Häuser, den Rettungsdiensten und Hygienefachkräften sowie Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung gegeben. „Über zwei Stunden lang wurde besprochen, wie wir im Falle eines Falles vorgehen“, berichtet Christian Bers.

Krankenhäuser sind gut ausgerüstet

Auf die Frage nach der Eigensicherung der Klinik-Beschäftigten erklärte Bers, dass die katholischen Krankenhäuser über ausreichend Atemmasken und Schutzanzüge verfügten. Die ausgebildeten Hygiene-Fachkräfte könnten ihre Kolleginnen und Kollegen zudem im richtigen Verhalten schulen. Zudem erwarte man den zuletzt angekündigten neuerlichen Besuch von Vertretern des Märkischen Kreises.

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Unterdessen hat Landrat Thomas Gemke, wie am Mittwoch bereits berichtet, vorsorglich den Krisenstab des Märkischen Kreises aktiviert. Dessen Mitglieder stehen ab sofort im ständigen Austausch über die aktuelle Lage – und wollen wöchentlich zusammenkommen.

Gesundheitsamt rät zu verstärkter Hygiene

Losgelöst vom Thema Corona-Virus rät das Gesundheitsamt den Bürgerinnen und Bürgern auch wegen der momentanen Grippewelle zu einer verstärkten Husten- und Niesetikette und fordert zu einem verstärkten und regelmäßigen Händewaschen mit Seife auf. „Die einfachen Hygienemaßnahmen sollte grundsätzlich jeder in der Infektzeit einhalten“, heißt es in einer Erklärung des Kreises.

Und: Die zunehmende Sorge der Bevölkerung werde vom Gesundheitsamt sehr ernst genommen. Gleichwohl seien die Notrufnummern 112 und 110 nicht unnötig zu blockieren.

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