Menden. Heusack-Hochwurf oder Baumstamm-Wettlauf finden in Menden eine Heimat. In Böingsen finden im August erstmals Highland-Games statt
Laut schrillen die Dudelsäcke, im Hintergrund sind immer wieder schreiende Menschen zu hören. So in etwa stellen sich Diana Schulte und ihr Mann Franz den 29. August diesen Jahres vor. Dann nämlich finden auf dem Erlebnisbauernhof Schulte-Berge in Böingsen die ersten Highland-Games in Menden statt. Der sportliche Wettbewerb aus Schottland hat sich in vielen Regionen in Deutschland bereits etabliert.
Es ist ein Wettbewerb für starke Frauen und Männer. Baumstammwerfen, Tauziehen, Fassrollen oder Heusack-Hochwurf: Bei den Highland-Games messen sich die Teilnehmer in etwas anderen Disziplinen. Welche Disziplinen auf dem Hof Schulte-Berge im August tatsächlich ausgetragen werden, hängt von der Anzahl der gemeldeten Mannschaften ab. „Wir hoffen auf acht bis zehn Teams“, sagt Diana Schulte. Mitmachen kann jeder, ein Team besteht aus insgesamt sechs Mitgliedern. Wobei Team in diesem Zusammenhang eigentlich der falsche Titel ist – denn bei Highland-Games treten Clans gegeneinander an.
Vieles aus eigener Produktion
Die Idee für den außergewöhnlichen Wettkampf kam Diana Schulte im Laufe einer Ferienfreizeit vor wenigen Jahren. Damals sucht die Erzieherin nach Spielen, die sie mit den Kindern durchführen kann. „Die Kinder hatten großen Spaß, deswegen habe ich mich anschließend weiter schlau gemacht“, sagt Schulte. Sie fährt nach Hamm und schaut sich einen der größeren Wettbewerbe in der Region an.
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Nach und nach fühlen sich die Hofbetreiber bestärkt in dem Gedanken, selbst einmal Highland-Games auf in Menden auszurichten – zumal sie das passende Gelände dafür ja haben. „Wir können viele der benötigten Wettkampfutensilien selbst bauen“, sagt Franz Schulte-Berge in seiner pragmatischen Art. Baumstämme zum Beispiel habe er aufgrund der Borkenkäfer-Plage ausreichend.
Passendes Rahmenprogramm
Auch das Feld hat der Landwirt schon entsprechend bestellt, ein breiter Streifen Rasen wächst derzeit auf den Feldern rund um den Hof. Dort sollen im August die Highland-Games stattfinden, während wenige Meter weiter ein zum Thema passender Bauernmarkt Handwerk und Produkte aus der Region vorstellen soll. Verschiedene Stände haben ihr Kommen schon zugesagt, bei anderen wartet Diana Schulte derzeit noch auf eine Rückmeldung.
Die Stadtwerke Menden haben ihre Teilnahme samt einer Hüpfburg bereits zugesagt. Schulte hofft auf weitere Zusagen von Institutionen aus Menden. Schützen-und Sportvereine oder die Feuerwehrgruppen, aber auch Kurse aus Fitnessstudios sollen sich angesprochen fühlen und sich anmelden für die Premiere der Highland-Games. Natürlich geht es auch um Preise für die teilnehmenden Clans: den drei besten Teams winken 30, 20 und 10-Liter-Fässer Gerstensaft.
Versöhnungsfeuer zum Abschluss
Da viele Teilnehmer und Besucher aus der gesamten Region erwartet werden, sollen gesonderte Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe zur Verfügung gestellt werden. „Und wer bei uns zelten möchte, kann dies ebenfalls kostenlos tun“, erläutert Schulte. Denn die Veranstaltung soll, wenn es nach dem Ehepaar geht, nicht mit den Wettkämpfen um 18 Uhr enden. „Anschließend wird es noch ein großes ‘Versöhnungsfeuer’ geben“, sagt Franz Schulte-Berge.
highland games im hülsenbecker tal in ennepetal
Bis es allerdings soweit ist, dauert es noch ein wenig. Umso schneller sich Clans anmelden, desto größer ist die Planungssicherheit für das Ehepaar Schulte. Alleine könnten die Beiden das Programm und die Vorbereitungen nicht stemmen, deswegen hat auch die Dorfgemeinschaft und der Schützenverein St. Hedwig Unterstützung zugesagt. Alleine kann aber auch keiner bei den Highland-Games gewinnen.
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